Die Finanzinvestoren Themis Industries Group (TIG) und Frankfurt CapitalPartners (FCP) werden die Berliner Kreativagentur I-D Media vollständig übernehmen. Wie aus Mitteilungen der Beteiligten hervorgeht, wurde ein Kaufvertrag über sämtliche Anteile der Aktiengesellschaft und ihrer Tochterunternehmen am Freitag unterzeichnet.
„Kundenorientiert positionieren“
„Die Unternehmensstruktur wird gestrafft werden“, kündigt TIG-Chef Christoph D. Kauter an. „Das Unternehmen wird sich vor allen Dingen mehr kundenorientiert positionieren. Neue umsatzrelevante Kundenbeziehungen wurden über die letzten Wochen bereits aufgebaut.“ TIG gehe davon aus, dass die Wende zum Jahresende geschafft werde.
TIG zahlt für I-D Media gemeinsamen Angaben zufolge einen „niedrigen sechsstelligen“ Betrag und wird hierfür 49 Prozent halten. Ebenfalls am Freitag hatte I-D Media bekanntgegeben, dass das Insolvenzverfahren über ihr Vermögen eröffnet wurde.
„Chance zur Restrukturierung“
„In der Krise kann eine Insolvenz eine Chance zur Restrukturierung bieten“, erklärt der Insolvenzverwalter Christian Köhler-Ma von der Berliner Kanzlei Leonhardt Westhelle & Partner. „Die übertragende Sanierung war das geeignete Mittel, um den Geschäftsbetrieb der I-D Media AG zu sanieren und zu erhalten. Mit dem neuen Investor konnten wir einen großen Teil der festen Arbeitsplätze retten. Darüber hinaus werden weiterhin eine Vielzahl freier Mitarbeiter beschäftigt.“
26 werden übernommen
43 Mitarbeiter der insolventen I-D Media AG wechselten am 31. Juli in eine Transfergesellschaft, von denen 26 in die neue Gesellschaft übernommen werden. Die Tochtergesellschaften I-D Media Ltd. in London mit 19 Mitarbeitern und Medial – Gesellschaft für digitale Medien in Köln mit 29 Mitarbeitern waren nicht insolvent und werden unverändert fortgeführt.
Hohe Belastungen
ID-Media wurde 1988 gegründet und ging als einer der ersten Online-Dienstleister an die Börse. Bereits im diesjährigen New Media Service Ranking zeichnete sich ein deutlicher Negativtrend für die Berliner Agentur ab. Aufgrund eines Umsatzrückgangs von 17,4 Prozent rutschte I-D Media vom 11. auf den 17. Platz ab und setzte damit den Abwärtstrend des Vorjahres fort. Für die Insolvenz wurden hohe Belastungen durch Börsennotierung, Miete und Personal verantwortlich gemacht. Der Abschluss des Verkaufs ist für den 14. August 2009 geplant.