Die Rangliste liefert einerseits Aufschluss über die in der Branche erzielten Honorar-Umsätze, andererseits aber auch grundlegende Informationen über die Entwicklung etwa der Beschäftigtenzahlen der Branche. In Kürze wird der BVDW die Ergebnisse der Langzeitstudie veröffentlichen, die auf dem Datensatz der mittlerweile sieben Rankingbefragungen beruht. „Ohne vorgreifen zu wollen, kann man schon jetzt sagen, dass die Gesamtentwicklung der Branche im zurückliegenden Jahr sehr positiv verlaufen ist“, resümiert BVDW-Forscher Dr. Bernd Henning. „Erfreulich ist vor allem, dass nicht nur die Umsätze, sondern auch die Beschäftigtenzahlen steigen.“
Die T-Systems Multimedia Solutions GmbH (Dresden), die Sapient AG (Düsseldorf) und die Pixelpark AG (Berlin) haben ihre Podiumsplätze in der neuen Rangliste behauptet. Erst ab Position vier kommt Bewegung in die Rangliste, die vor allem dadurch zustande gekommen ist, dass einige Agenturen und Dienstleister weniger stark zulegen konnten als andere. So hat etwa die I-D Media AG die SinnerSchrader AG überholt, obwohl auch die Bilanz der Hamburger Agentur mit einem Honorarzuwachs von 23 Prozent sehr erfreulich ausgefallen ist. Ein ähnliches Bild ergibt sich auch bei Verschiebungen an anderer Stelle. So haben die rasantesten Kletterer der Top-50 – denkwerk (von 27 auf 17), Interwall (von 42 auf 27), milch & zucker (49 auf 38) und exozet (72 auf 50) – ihren Aufstieg enormen Umsatzzuwächsen zu verdanken und nicht etwaigen Umsatzrückgängen der Mitbewerber. Anders bei der Aperto AG (21 auf 23) und benntec Systemtechnik (20 auf 24): Sie fielen wegen eines Umsatzrückgangs von rund sieben bzw. zehn Prozent erstmals hinter die mediaworx berlin AG (24 auf 22) zurück.
Die E-Commerce-Umsätze steigen kontinuierlich, die Online-Werbung explodiert regelrecht – nicht ohne positive Rückwirkungen für die Agenturen und Dienstleister. So sind die Umsätze der Ranglistenteilnehmer, die bereits im Vorjahr teilgenommen hatten, im Durchschnitt um knapp 13 Prozent gewachsen. Die Dienstleister setzen damit den Trend des Vorjahres fort, in dem die Steigerung bei elf Prozent gegenüber dem Vorjahr lag. Im Gegensatz zum letzten Jahr, in dem sich die positive Umsatzentwicklung noch nicht signifikant auf die Beschäftigtenzahlen ausgewirkt hatte, haben die Unternehmen 2005 jedoch wieder verstärkt Mitarbeiter angestellt. Insgesamt lag die Steigerung bei rund elf Prozent, wobei diese erfreuliche Entwicklung bei den Top-50-Agenturen sogar noch deutlicher ausfiel. Hier lag die Quote mit 13 Prozent sogar über der Quote der Umsatzzuwächse, die hier bei gut 12 Prozent lag.
„Gänzlich ungetrübt ist dieses Bild jedoch nicht“, konstatiert BVDW-Vizepräsident Ravin Mehta. „Wurden die Warnungen in Sachen Fachkräftemangel in der Vergangenheit aufgrund des angeschlagenen Branchenimages noch müde belächelt, hat sich die Situation für die Dienstleister und Agenturen inzwischen dramatisch zugespitzt. Die Unternehmen suchen händeringend Spezialisten, die auf dem deutschen Arbeitsmarkt leider immer seltener zu finden sind.“ Eine detaillierte Analyse der Situation will der BVDW in Kürze mit dem Sieben-Jahres-Vergleich der Rangliste vorlegen.