ADC-Vorstand bemängelt „Zombie-Kreationen“

ADC-Vorstand Amir Kassaei
ADC-Vorstand Amir Kassaei

Im Vorfeld des Werbefestivals in Cannes übt das ADC-Vorstandsmitglied Amir Kassaei harsche Kritik an deutschen Werbern. Diese würden mit wirtschaftlich irrelevanter Arbeit zuvorderst auf Preise zu schielen.

Amir Kassaei, DDB-Kreativchef und Vorstandssprecher des Art Director Clubs (ADC), macht mit einer harschen Pauschalkritik an den deutschen Werbern auf sich aufmerksam.

„Zombie-Kreationen“

In einem Interview in dem Kreativmagazin „beef“ kanzelt Kassaei kurz vor Beginn des Werbefestivals in Cannes die deutsche Kreativwerbung ab: „Mehr als 95 Prozent der Arbeiten, für die deutsche Agenturen international Preise abräumen“, so der zornige ADC-Chef, „haben mit der realen Welt nichts zu tun. Ich nenne sie Zombie-Kreationen. Die taugen für Grabkammern. Aber wenn sie ans Tageslicht kommen, dann fallen sie in sich zusammen.“

„Löwen machen uns nicht satt“

Den Agenturen wirft Kassaei vor, mit kreativ ambitionierter, aber ökonomisch irrelevanter Arbeit zuvorderst auf Preise zu schielen: „Doch wir können noch so viele goldene Löwen im Regal haben, sie machen uns nicht satt.“ Werber hätten es in der Vergangenheit versäumt, über die Relevanz ihrer Kreation zu sprechen. Dies war entsprechend auch gesetztes Thema beim ADC-Gipfel, nachdem Kassaei mit seiner Idee eines „Deutschen Agentur-Index“ gescheitert war.

Cannes-Festival

Die 56. Cannes Lions 2009 finden vom 21. bis 27. Juni statt. Sie befassen sich mit den aktuellen Herausforderungen der Marketing-und Kommunikations-Branchen und bringen hierzu Delegierte aus mehr als 90 Ländern zusammen. Höhepunkt ist natürlich wie immer die Löwen-Verleihung.

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