Kodak will Fotosparte abstoßen

Der insolvente Fotokonzern Kodak will sein ehemaliges Kerngeschäft rund um Fotopapier und Filme verkaufen. Um einen Neustart zu ermöglichen, will man sich künftig auf Drucklösungen und Unternehmens-Dienstleistungen konzentrieren.

Eastman Kodak hat heute sein Konzept für einen Neustart nach seiner Insolvenz vorgestellt. Hiernach will sich das umstrukturierte Unternehmen im Wesentlichen auf „gewerbliche Verpackungen und funktionale Drucklösungen sowie Enterprise Services“ konzentrieren. Die Geschäftsbereiche „Personalisiertes Imaging“ und „Document Imaging“ sollen hierzu komplett abgestoßen werden – an einen lukrativen Verkauf des Patentportfolios glaubt man also offensichtlich nicht mehr.

„Wir gestalten komplett um“

„Wir gestalten Kodak komplett um“, so der Kodak-Vorstandsvorsitzende Antonio M. Perez. „Wir sorgen weiterhin für ein erneutes Gleichgewicht in unserem Unternehmen, indem wir uns auf gewerbliche Verpackungen und funktionale Drucklösungen ausrichten – wo uns unsere umfangreichsten Portfolio-Lösungen zur Verfügung stehen – sowie Enterprise Services. Diese Geschäftsbereiche haben weltweit entscheidend langfristige Wachstumsaussichten und bilden das Kernstück für Kodaks Zukunft.“

Der nun zu verkaufende Geschäftsbereich „Personalisiertes Imaging“ besteht aus den Unterbereichen „Retail Systems Solutions“ (RSS), „Paper & Output Systems“ (P&OS) und „Event Imaging Solutions“ (EIS). RSS steht für Einzelhandels-Printlösungen in den „Kodak Picture Kiosks“, P&OS umfasst die traditionellen Fotopapier- und Fotokamerafilm-Produkte und EIS bietet Erinnerungsfoto-Produkte in Freizeitparks und an anderen Veranstaltungsorten. Zum Geschäftsbereich „Document Imaging“ gehören Scanner, Erfassungssoftware und Dienstleistungen für Unternehmenskunden.

Kodak teilte mit, man würde versuchen, so schnell wie möglich voranzukommen und avisiert den Abschluss der Verkäufe für das erste Halbjahr 2013. Man führe jedoch weiterhin Gespräche zum möglichen Verkauf des Patentportfolios für digitales Imaging als alternative Geldquelle zur Befriedigung der Gläubiger.

Kodak insolvent

Kodak hatte am 19. Jänner Antrag auf Insolvenz gestellt. Das 1892 gegründete Unternehmen will sich derzeit mithilfe eines Milliardenkredits sanieren. Im März hatte Kodak bereits die Einstellung der Diafilm-Sparte angekündigt.

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