Die Hamburger Dependance der Werbeagentur Zum goldenen Hirschen ist am Donnerstagmittag zum Ziel einer Durchsuchung der Staatsanwaltschaft geworden. Hintergrund ist die im letztem Jahr angemeldete Kurzarbeit bei angeblich weiterlaufender voller Wochenarbeitszeit für die Mitarbeiter. Die offenbar anonyme Anzeige eines ehemaligen Mitarbeiters sorgte bei der Bundesagentur für Arbeit für Aufmerksamkeit.
Interessant ist indes der Weg, wie diese Information ihren Weg in die Öffentlichkeit fand: Sie stammt aus einer Pressemitteilung des Heimatvertriebenen-Blatts „Preußische Allgemeine Zeitung“ (PAZ), die unter anderem direkt an dasauge adressiert war. Das wertkonservative Wochenblatt ist ansonsten nicht gerade ein Begriff für Themen aus der Werbebranche und auch die Schnittmenge zu den Hirschen, die unter anderem für die Grünen tätig sind, bleibt unklar. Hirschen-Geschäftsführer Martin Blach hat eine „Datensicherung“ durch die Behörden allerdings mittlerweile gegenüber „Horizont“ grundsätzlich bestätigt.
Wie die „PAZ“ erfahren haben will, sei für einen Großteil der Belegschaft zwar der Lohn entsprechend der vermeintlich eingesparten Stunden gekürzt worden, nicht jedoch die tatsächliche Arbeitszeit. Gleichzeitig wurden die Zuschüsse der Bundesagentur für Arbeit gezahlt, so Mitarbeiter laut der Zeitung. Laut Blach wurde die Kurzarbeit jedoch vorzeitig beendet, weil sich die Auftragslage wieder gebessert habe.
Sollte sich der Verdacht erhärten, droht der Agentur eine erhebliche Strafe und eine Rückzahlung der Gelder. In letzter Zeit hatten sich bundesweit Verdachtsmomente gegen Firmen erhärtet, die falsche Angaben bei der Anmeldung der Kurzarbeit machten, um so in den Genuss der Zuschüsse durch die Bundesagentur für Arbeit zu kommen.