„Ab diesem Heft werden wir immer dann mit professionellen Models arbeiten, wenn wir glauben, dass es für ein Thema oder auch das Titelbild besser passt“, wird es im Editorial der am 19. September erscheinenden „Brigitte“-Ausgabe 21/2012 heißen. Hiermit werden Berichte bestätigt, nach denen die Frauenzeitschrift von ihrer publikumswirksamen Abkehr von Profi-Fotomodellen zumindest teilweise wieder abrückt.
Komplexe und Kosten
Das Vorwort der Chefredakteure Brigitte Huber und Stephan Schäfer zitiert zur Begründung Leserinnen-Reaktionen wie „Ich fühle mich manchmal von der Mode abgelenkt, wenn eine ganz normale Frau gezeigt wird. Und, ja, auch unter Druck gesetzt: Wenn die Frau von der Straße auf den Fotos in ‚Brigitte‘ schon so schön aussieht, das macht einem ja Minderwertigkeitskomplexe…“.
Hinter vorgehaltener Hand werden jedoch auch gestiegene Kosten als Grund für die Abkehr von Laien genannt: fehlende Unterstützung von Modelagenturen und die Unerfahrenheit der Modelle würden Dauer und Aufwand der Fotoproduktionen in die Höhe treiben, wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete.
„Ohne Models“
Der G+J-Verlag hatte im Oktober 2009 verkündet, für die „Brigitte“ nur noch mit Amateur-Modellen arbeiten zu wollen (dasauge berichtete). Im Rahmen der Aktion „Ohne Models“ wolle man nur noch „Frauen, die mitten im Leben stehen“ zeigen. Die unter den Leserinnen rekrutierten „Ohne Models“-Kandidatinnen dürfen daher weder als Model arbeiten noch mit einer Modelagentur kooperieren.