Zum ersten Mal ist in Deutschland eine Ausstellung mit Bildern des Fotografen und Regisseurs Larry Clark („Kids“) zu sehen. Die Galerie C/O Berlin zeigt seit Freitag eine Retrospektive mit rund 200 Fotografien des kontroversen Künstlers. Die Schau läuft bis zum 12. August. Er sei stolz, Arbeiten von Clark ausstellen zu können, sagte Kurator Felix Hoffmann am Freitag bei einem Rundgang. Clark selbst wollte sich bei dem Pressetermin nicht zu seinen Werken äußern. „Sehen Sie nicht mich an, betrachten Sie meine Arbeit“, sagte der 69-Jährige zu den anwesenden Journalisten.
„Drogen, Gewalt und Sex“
Seine Fotografien sind umstritten. Nach den Worten von Hoffmann dokumentierten sie die Lebensweisen amerikanischer Jugendlicher seit den 1960er Jahre und zeigten Drogenkonsum, Gewalt und offen gelebte Sexualität in radikaler Weise. Sie seien daher auch immer kontrovers diskutiert worden, betonte der Kurator.
Neben den Serien „Teenage Lust“ und „Los Angeles“ liege ein Schwerpunkt der Ausstellung auf neueren Collagen des Fotografen, in denen er Bilder aus seinen älteren Serien mit „Fundstücken“ kombiniere, sagte Hoffmann.
Junger polnischer Künstler stellt aus
Zeitgleich mit der Retrospektive eröffnete eine Ausstellung des polnischen Fotografen Rafal Milach mit dem Titel „7 Rooms“. Bewusst zeige man beide Ausstellungen zur gleichen Zeit, „um bekannte Positionen neben die Bilder eines jungen Künstlers zu stellen“, erläuterte Hoffmann. Beide Fotografen eine zudem, dass ihre Bilder zunächst in Büchern veröffentlicht wurden.
Milach porträtierte über den Zeitraum von sechs Jahren den Alltag von sieben Menschen in den russischen Städten Moskau, Jekaterinburg und Krasnojarsk. „Sie alle verbindet, dass sie in der Sowjetunion geboren wurden und in Putins Russland aufgewachsen sind“, sagte der 1978 geborene Fotograf am Freitag. Seine Werke werden bis zum 22. Juli im C/O Berlin zu sehen sein.