Der Creativ Club Austria (CCA) zeigt sich in einem offenen Brief an seine „Freunde vom Art Directors Club Deutschland“ wenig erfreut über die Ausweitung des Wettbewerbs des Art Directors Club Deutschland auf Österreich. Der ADC hatte das Teilnahmegebiet erstmalig ohne Einschränkungen auch auf die deutschsprachige Schweiz und auf Österreich ausgedehnt. Bislang konnten die Nachbarn nur am Wettbewerb teilnehmen, wenn ihre Arbeiten in Deutschland geschaltet wurden.
„Ein wenig vergleicht man doch Schlagobers mit Schlachsahne, wenn Jurys aus dem deutschen Markt österreichische Arbeiten beurteilen“, so der CCA in dem dasauge vorliegenden offenen Brief. Viele Arbeiten könne man nur richtig einschätzen, wenn man ihren kulturellen Kontext kenne. Natürlich gebe es auch Arbeiten, die überall verständlich seien, weil sie unter Umgehung der österreichischen Sprache funktionierten. Aber zwingend sei es nicht, gerade diese in Deutschland einzureichen. Aus Kostengründen empfehle sich da eher die Konzentration auf Cannes, London, Miami und Portoroz, so der CCA weiter.
Die Förderung einer „deutschsprachigen“ Werbung stehe nicht in den Statuten von CCA oder ADC und auch nicht in den Statuten der Schweizer Kollegen. Deshalb könne auch ein Nagel beim ADC Deutschland niemals eine Goldene Venus oder einen Schweizer Würfel ersetzen, sondern nur ergänzen. Die Flut der Wettbewerbe zwinge aber die Agenturen dazu, sich bei Einreichungen auf das Wichtige und Leistbare zu beschränken.
Auch von Schweizer Seite aus wurde die Ausweitung des Wettbewerbs bereits kritisiert – eine Stellungnahme des ADC steht noch aus.
Aktualisierung 04.12.06, 17:45
Der ADC hat mittlerweile gegenüber dasauge für morgen eine Stellungnahme von ADC-Vorstand Michael Preiswerk angekündigt.