Berlin profiliert sich als Designmetropole

„Klamottenladen“ im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg

Von der Auszeichnung „Stadt des Designs“ der Unesco beflügelt, profiliert sich die deutsche Hauptstadt zunehmend als Designmetropole. Das Stadt-Marketing hat nun den Mode-Einkaufsführer „Designpole Berlin“ vorgestellt.

Das Inszenieren von neuen Modetrends hat in Berlin eine lange Tradition. Bereits in der ausgehenden Preußen-Ära war Berliner Chic dafür bekannt, frecher und exaltierter als Pariser Couture zu sein. In den „Goldenen Zwanzigern“ avancierte Berlin gar zur führenden Modemetropole Europas. Nach dem Mauerfall entwickelte sich die Stadt erneut zum Magneten für Modeinteressierte, die mit unerschöpflichem Erfindungsreichtum neue Trends setzten. Das Spektrum reicht von Haute Couture in Einzelstücken über Kleinserien und Konfektionen bis hin zur Recyclingmode, Urban und Streetwear.

Aber auch andere Designbereiche in Berlin von Architektur über Kultur bis zur Werbung wecken mit Messen, Ausstellungen und einer Vielzahl von Veranstaltungen internationales Interesse. Soviel kreatives Potenzial hat die Unesco dazu bewogen, Berlin als erste deutsche Stadt in das globale Netzwerk der kreativen Städte „Creative Cities Network“ aufzunehmen. Die UN-Organisation hat der deutschen Hauptstadt am 19. Jänner 2006 den Titel „Stadt des Designs“ verliehen, den neben Berlin bisher nur noch Buenos Aires trägt. Die Unesco-Anerkennung würdigt die Leistungen der Designer, Modemacher, Fotografen, Architekten sowie bildenden Künstler und junger Musiker aus allen Teilen der Welt, die in Berlin ansässig sind. Zum globalen Netzwerk der kreativen Städte zählen auch Edinburgh als Stadt der Literatur, Santa Fé und Assuan als Städte der Volkskunst und Popayan in Kolumbien als Stadt der Gastronomie.

Fast 11.700 Berliner arbeiten in der Modebranche, im Produkt- und Möbeldesign, in der Architektur, der Fotografie und der Bildenden Kunst. Die Mode-Metropole, in der sieben Modeschulen den kreativen Nachwuchs ausbilden, ist gleichzeitig ein Inspirationsquell für Designer und Trendscouts. Und: Berlin kennt kaum ein modisches Tabu. Für in der Modebranche Tätige jeglicher Couleur ist dies ein idealer Nährboden für neue Ideen. Eine Vielzahl an Fachmessen wie die „Bread & Butter“, „Milk & Honey“ und „Premium“ machen die Stadt zu einer bedeutenden Plattform für aktuelle Trends.

International innovative und außergewöhnliche Designtrends und ihre Protagonisten stellt die Veranstaltung Designmai 2006 vom 18. bis zum 21. Mai 2006 vor. Bereits zum zweiten Mal rücken eine Vielzahl von Ereignissen die Hauptstadt in den Fokus der internationalen Designszene und geben einen Einblick in die Tendenzen des aktuellen Designs. Die zentrale Ausstellung im Dresdner Bahnhof am Gleisdreieck widmet sich in diesem Jahr dem Schwerpunktthema „Design City“, es lotet die Bedeutung und das Potenzial von Design bei der Gestaltung und Planung der Städte aus: von Standortmarketing, Stadtmöblierung, Leitsystemen über die Gestaltung von Fassaden, Werbung und öffentlichem Raum bis hin zu Produkt- und Projektideen.

Und für den praktischen Umgang mit dem Thema Design erschließt sich die Berliner Modeszene jetzt mit dem „Designpole Berlin“, dem „ersten und ultimativen Trend Shopping Guide“, der in Kooperation mit der Berlin Tourismus Marketing GmbH (BTM) erstellt wurde. Dieser zweisprachige (deutsch/englisch), ca. 200-seitige Modeführer im Taschenformat lädt den Besucher ein, die Mode- und Designvielfalt der Berliner Bezirke zu Fuß zu entdecken. Innovative Designer und kreative Einzelhändler präsentieren Bekleidung, Hüte, Schuhe, Taschen, Schmuck und Accessoires in allen Formen und Varianten – von der „Kreuzberger-Streetwear-Collection“ über „Berliner Design“ im „berlinomat“ in Friedrichshain bis zur „Luxusklamotte“ in den Geschäften der gehobeneren Kategorie rund um die Friedrichstraße. Jeder Bezirk wird übersichtlich mit einem eigenen Stadtteilplan vorgestellt, der sich schwerpunktmäßig an Einkaufsadressen orientiert. Hierbei kann der Modeinteressierte seine Stadtbesichtigung als erlebnisreichen und ausgiebigen Einkaufsrundgang individuell gestalten. Erhältlich ist dieser Stadtplan der besonderen Art für 8,90 Euro in den „Berlin infostores“ der BTM und im Online-Shop unter www.berlin-tourist-information.de.

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