Typo Berlin: Programm steht (fast)

Die TYPO Berlin will politischer werden als die Konferenzen zuvor: Die deutsche Design-Szene diskutiert, wie sie ihrem Stand mehr Gehör in der Öffentlichkeit verleihen kann. Die Rednerliste ist beinahe komplett.

Zur Typo Berlin 2009 werden wieder rund 1.200 Typografen, Designer und Mediengestalter aus der ganzen Welt erwartet. Drei Tage lang werden Größen der Disziplinen Grafik, Design, Medien und Kunst ihre Positionen vorstellen, dazu gibt es Vorträge, Diskussionen, Workshops und Anregungen. Zugesagt haben bereits rund 40 Sprecher, darunter die Grafiker Philippe Apeloig (Frankreich), Chip Kidd (USA), Bernard Stein (Deutschland), Gemma O’Brien, (Australien), der US-Web-Designer Joshua Davis und der deutsche Artdirektor und „Visual Leader des Jahres 2008“ Mario Lombardo.

Das Programm und die Rednerliste sind nahezu komplett, eines wird jetzt schon deutlich: Diese Typo Berlin soll politischer als die Konferenzen der letzten Jahre werden. Eröffnungsrednerin der diesjährigen TYPO Berlin, die sich vom 21. bis 23. Mai 2009 im Haus der Kulturen der Welt dem Thema „Space“ (Raum) widmet, ist Esther Dyson.

Esther Dyson

Die IT- und Wissenschafts-Journalistin gilt als Vordenkerin auf dem Gebiet digitaler Technologien. Zur Zeit bereitet sie sich in Moskau als Reserve für den Softwareentwickler Charles Simonyi, der im März mit Sojus TMA-14 zur Raumstation ISS fliegen soll, auf einen möglichen Kurzzeitaufenthalt im All vor. Auf der Typo 2009 wird Esther Dyson über ihre Erfahrungen aus der Raumfahrtausbildung berichten und über ihr Lieblingsthema sprechen, die Auswirkung der sich rasant entwickelnden Technologien auf Märkte, Wirtschaftsleben und Gesellschaft.

Sol Sender

Mit dem Kandidatur-Logo für Barack Obama gestaltete Sol Sender eines der einprägsamsten politischen Signets der letzten Jahre. Auf der Konferenz wird er über politische Kommunikation referieren und dabei die Rolle seines Logos im multimedialen US-Präsidentschafts-Wahlkampf beleuchten. Sender zeigt auch abgelehnte Entwürfe und erläutert die Stärken eines grafischen Symbols, das auch ohne Text sofort verstanden wird.

Designkammer?

Die Diskussion um ein misslungenes Logo solidarisierte die deutsche Design-Szene Anfang des Jahres. Viele nahmen das neue Logo der Stadt Cottbus zum Anlass, um in Blogs auf unseriöse Wettbewerbe und die Missachtung ihrer Arbeit hinzuweisen. Doch die Frage „Brauchen wir eine Designkammer?“ blieb unbeantwortet. Auf der Typo soll nun ein gemeinsames Vorgehen neu definiert werden. Für ihre Positionen werben kluge Köpfe der Designszene sowie die Verbände BDG und AGD. Mit dabei: der Berliner Designer und Schriftentwerfer Erik Spiekermann. Als Kreativbotschafter der EU will er helfen, der Branche mehr Gehör in der Politik zu verschaffen.

Anmeldung

Interessen können sich auf der Website der Konferenz anmelden. Frühanmelder werden noch bis zum 28. Februar 2009 mit einem Rabatt von bis zu 100 Euro belohnt – auch Studenten-Tickets sind nur noch bis zum Monatsende verfügbar.

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