Im Haus der Kulturen der Welt in Berlin fällt heute der Startschuss zur 16. Ausgabe der jährlich stattfindenden internationalen Designkonferenz „Typo Berlin“: Unter dem Motto „Shift“ konzentriert sich die Veranstaltung in diesem Jahr auf die fortschreitende Digitalisierung der Medien. Während Inhalte bereits seit einigen Jahren vornehmlich digital erschaffen werden, gilt dies inzwischen immer mehr auch für deren Konsum. Was bedeuten diese massiven Veränderungen und neuen Perspektiven, was bedeutet diese Verschiebung („Shift“) für das Design? Die Typo Berlin 2011 will es herausfinden.
Über 50 Experten
Von heute bis Samstag will die Typo aktuelle Entwicklungen beleuchten: Über 50 Experten aus den Bereichen Grafik, Design, Web, Wirtschaft und Kunst vermitteln im Haus der Kulturen der Welt erwarteten 1.400 Besuchern ihre persönliche Sicht zum Thema. So wird der britische Designer Michael Johnson – sein Logo für Shelter, die Think-London-Banderole und die Beatles-Briefmarken gelten bereits als Designklassiker – verraten, warum er die Kommunikationsprobleme seiner Auftraggeber heute mit anderen Mitteln löst als in den vergangenen Jahren.
Christoph Keese, Konzerngeschäftsführer beim Zeitungsverlag Axel Springer, will mit aktuellen Zahlen belegen, wie das Internet journalistische Qualität belohnt. April Greiman, Designerin im Bereich digitaler Medien und Verfasserin des Standardwerks „Hybrid Imagery“, stellt dar, warum gerade heute wieder Unbefangenheit und Mut im Design gefordert sein sollen. Martin und Thomas Poschauko, aktuelle Wunderknaben der deutschen Werbeszene, werden die Typo-Besucher auf einen „Kreativtrip“ mitnehmen. Ihr Buch „Nea Machina“ wurde gerade erst vom Art Directors Club in Frankfurt ausgezeichnet.
Der Illustrator, Designer und Autor Christoph Niemann – seine Arbeiten zieren regelmäßig führende Publikationen in den USA – wird auf der Typo Berlin erläutern, warum der „Shift“ ein Antrieb für sein Schaffen ist. Die beiden Berliner Grafikdesignerinnen Sibylle Schlaich und Heike Nehl (Moniteurs) werden erstmals einen Blick auf das Leitsystem des neuen Flughafens Berlin Brandenburg International gestatten, der kommendes Jahr eröffnet wird.
Der Spanier Javier Mariscal – bekannt für sein nonkonformistischen Maskottchen für die Olympischen Spiele von Barcelona – wird über die Arbeit an seinem neuesten Projekt berichten, dem Animationsfilm Chico & Rita, der anschließend komplett zu sehen sein wird. Weiterhin ist auch ein Vortrag von Thomas Lupo, Artdirektor bei Jung von Matt, angekündigt: er trägt den Titel „Anleitung zum Ausbrechen“.
Ausverkauft und doch dabei
Die Typo Berlin 2011 ist ausverkauft. Glücklicherweise werden jedoch zumindest zwei ausgewählte Präsentationen pro Konferenztag über typoberlin.de/livestream direkt übertragen:
- Donnerstag, 19. Mai, 15:00 Uhr: Oliver Reichenstein
- Donnerstag, 19. Mai, 19:00 Uhr: Kris Sowersby
- Freitag, 20. Mai, 12:00 Uhr: Donald Beekman und Donald Roos
- Freitag, 20. Mai, 18:00 Uhr: Thomas Poschauko und Martin Poschauko
- Sonnabend, 21. Mai, 11:00 Uhr: Robin Kinross
- Sonnabend, 21. Mai, 18:00 Uhr: Petr van Blokland
Für die Abschluss-Party der Konferenz „Typonight“ am 21. Mai im E4 Berlin sind noch Restkarten an der Abendkasse erhältlich.