Kontrovers soll es gleich zu Beginn der Designkonferenz losgehen: Den Eröffnungsvortrag der Typo Berlin 2006 hält der Design-Anarchist und Konsumkritiker Kalle Lasn. Der sieht sich als Vorhut einer neuen sozialen Bewegung. Mit seinen zu Antiwerbung verfremdeten Anzeigenmotiven oder weltweiten Aufrufen zum Buy-nothing-Day und zur TV-Turnoff-Week kämpft Kalle Lasn gegen Konsumterror und Markenwahn. In Amerika hat Lasn gerade sein neuestes Buch „Design Anarchy“ veröffentlicht, bei uns ist sein erstes Werk „Culture Jamming“ erschienen. Lasn ist der Gründer des „Adbuster Magazine“, einem der erfolgreichsten, unabhängigen Zeitschriftentitel.
Über „Das emotionale Ende der Dinge“ wird David Carson sprechen. In den 1990er Jahren erregte er mit seiner unkonventionellen Schriftgestaltung weltweit Aufsehen. Carson, auch das „Wunderkind of Design“ genannt, wurde mit zahlreichen Auszeichnungen und Preisen für seine Arbeit geehrt.
Was passiert, wenn man versucht, das visuelle Medium Schrift in ein Audio-Format umzuwandeln und welche neuen Perspektiven sich daraus ergeben, wollten die Designer von Underware wissen. Zusammen mit Donald Beekman und Liza Enebeis riefen Underware 2004 den Radiosender „Typeradio“ ins Leben – sie senden zum zweiten Mal direkt von der Typo Berlin.
Den vorläufigen Spielstand der diesjährigen Typo Berlin meldet Veranstalter FontShop: „Wir haben bereits jetzt mehr Anmeldungen als im letzten Jahr. Besonders freut uns, dass ein Drittel der Teilnehmer aus dem Ausland anreist.“, so Typo-Projektleiter Benno Rudolf.
Im Mittelpunkt der wichtigsten europäischen Designkonferenz steht eines der Erfolgsgeheimnisse visionärer Unternehmen: das Zusammenspiel von Technik und Emotion. Dabei zu sein wird also dringend empfohlen!