Ob Filmemacher oder Kameramann, Bühnenbildner oder Ausstellungsdesigner, Unternehmer, Webdesigner oder Programmierer – die Berliner Technische Kunsthochschule (BTK) will ihren Lehrkörper um Dozenten aus praktischen Berufsbereichen ergänzen. „Wir möchten unseren Studierenden einen Mix aus Theorie und Praxis anbieten“, so BTK-Gründungsrektor Cyrus D. Khazaeli. „Spezialisten, die täglich mit dem Arbeitsalltag konfrontiert sind, können die Berufswirklichkeit ganz anders vermitteln als die reinen Wissenschaftler.“
Durch die Kombination aus akademischer und praxisnaher Lehre sollen die Designer von morgen optimal auf künftige Tätigkeitsfelder vorbereitet werden und Verständnis für Marktmechanismen entwickeln. Die enge Zusammenarbeit der BTK mit Unternehmen schaffe eine „Win-Win“-Situation, denn Wirtschaft und Ausbildung profitierten von diesem Austausch gleichermaßen, sagt Khazaeli.
Die neuen Kollegen im Lehrkörper können etwa aus der Kulturvermittlung, aus den Medien, der freien Wirtschaft oder dem Technologiedesign stammen und neben ihrem Hauptberuf einen Workshop oder ein Seminarprojekt an der BTK anbieten: Wie schreibe ich ein Drehbuch? Wie kalkuliere ich die Kosten für ein Medien-Großprojekt? Wie plane ich eine komplexe Ausstellungsgestaltung? Wie entwickle ich ein gutes Interface-Design? Das alles können Fragestellungen von Praktikern an Kommunikationsdesign-Studenten sein, die gemeinsam durchgenommen werden.
Die Dozenten werden zum Teil noch über entsprechende Ausschreibungen gesucht. Die Kurse sollen semesterweise im Vorlesungsverzeichnis angeboten werden. Ein langfristiger Lehrauftrag kann bei entsprechender Qualifikation folgen. Für einige Bereiche werden außerdem Professuren ausgeschrieben.
Die BTK ist auf Studienrichtungen für innovative Tätigkeitsfelder im Kommunikationsdesign spezialisiert und zeichnet sich durch intensive Grundlagenvermittlung, exzellente technische Ausstattung sowie praxisnahe Lehre aus.
Am 2. Oktober 2006 fällt der Startschuss für die neue BTK mit Fachhochschulstatus. Ab dem kommenden Wintersemester können sich hier jährlich ca. 40 Studenten in Kommunikationsdesign ausbilden lassen und erstmalig auch die ganz neu konzipierten Studienrichtungen Informations- und Interfacedesign sowie Visual- und Motiondesign wählen und mit dem Bachelor of Arts (B.A.) abschließen.