FIFA verliert Streit um WM-Markenrechte

FIFA WM Deutschland 2006 (Logo)
FIFA WM Deutschland 2006 (Logo)

Im Streit um die geschäftliche Verwendung des Begriffs „Fußball WM 2006“ hat die FIFA eine schwere Niederlage hinnehmen müssen. Der Bundesgerichtshof hob die Markeneintragung heute auf.

Der Markensenat des Bundesgerichtshofs hat heute die vollständige Löschung der Marken „Fußball WM 2006“ und „WM 2006“ angeordnet. Gegen die Marke lagen mehrere Löschungsanträge vor, unter anderem vom Süßwarenhersteller Ferrero.

Die Angabe „Fußball WM 2006“ sei eine sprachübliche Bezeichnung für die damit beschriebene Sportveranstaltung, nämlich der im Jahre 2006 in Deutschland stattfindenden Fußballweltmeisterschaft, so der BGH. Sie werde vom Verkehr als beschreibende Angabe für das Ereignis selbst aufgefasst. Dieser Bezeichnung fehle die Eignung, Waren und Dienstleistungen einem Unternehmen zur Unterscheidung von Waren und Dienstleistungen eines anderen Unternehmens zuzuordnen. Die Tatsache, dass die FIFA als Veranstalterin der Fußballweltmeisterschaft im Jahre 2006 in Deutschland auftrete, erwecke beim Verkehr nicht die Vorstellung, dass mit der Bezeichnung „Fußball WM 2006“ in Verkehr gebrachte Waren oder Dienstleistungen unter deren Kontrolle hergestellt oder erbracht worden seien und sie für ihre Qualität wie ein Warenproduzent oder Dienstleister verantwortlich gemacht werden könne.

Die FIFA bewertete das Urteil als schlechtes Signal für sportliche Großveranstaltungen. Generalsekretär Urs Linsi sagte, Markenrechte für die Sponsoren seien das finanzielle Fundament der Fußball-WM.

Die FIFA hatte die Marken „Fußball WM 2006“ (in Großbuchstaben mit Doppel-S) und „WM 2006“ Mitte 2002 bzw. Anfang 2003 für über 850 Waren und Dienstleistungen eintragen lassen. Neben Ferrero lagen auch andere Firmen wegen der Verwendung der Begriffe mit der FIFA im Rechtsstreit, sodass sich ein kreatives Spiel mit Assoziationen zur WM-Werbung ohne Verwendung des Begriffs entwickelt hatte. Bei der Werbung mit der WM dürfte es also künftig einiges „direkter“ zugehen, obwohl sich beim Konsumenten schon erste Ermüdungserscheinungen ausmachen lassen.

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