Wie die Nielsen-Medienforschung ermittelt hat, schneidet der Bereich Online mit einem Wachstum von 32,8 Prozent am besten ab, gefolgt von Direktwerbung mit einem Plus von 13,7 Prozent und Kino mit einer Steigerung von 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt umfassten die Bruttowerbeaufwendungen im Gesamtmarkt 2005 ein Volumen von rund 22,6 Mrd. Euro, addiert man die klassischen Medien mit den Segmenten Direktwerbung (2,96 Mrd.), Online (410 Mio.) und Kino (86 Mio.). Verlierer gibt es auf dem deutschen Werbemarkt derzeit kaum. „Bis auf die Publikumszeitschriften, die einen geringen Verlust von 0,6 Prozent zu verzeichnen hatten, schlossen alle Medien mit einem Plus ab“, erklärte Nielsen Media-Geschäftsführer Ludger Wibbelt gegenüber der Agentur pressetext.
In der Mediengattung Direktwerbung gehörten 2005 die Spezialversender mit 838 Mio. Euro und einem Plus von 17,9 Prozent zu den werbestärksten Bereichen, gefolgt von den Großversendern mit 492 Mio. Euro und den Handelsorganisationen mit 486 Mio. Euro. Grundsätzlich gewinne die persönliche Ansprache der Konsumenten eine immer höhere Bedeutung. Die Investitionen im Bereich der adressierten Werbesendungen stiegen im vergangenen Jahr überproportional um 14,8 Prozent. Die stärkste Wachstumsrate aller von Nielsen erfassten Medien fiel jedoch auf den Online-Werbemarkt, der mit einem Rekordergebnis abschließen konnte. Zurückzuführen sei das vor allem auf schnellere Internetverbindungen und der zunehmenden Attraktivität von Onlinediensten. Besonders groß zeigt sich hier das Wachstum der Werbeausgaben für die Internet-Dienstleistungen, die mit einem Plus von 23 Prozent auf 82 Mio. Euro anstiegen. Die werbeintensivste Branche im Kino war der Bereich der Körperschaften mit 17,4 Prozent Zuwachs auf rund neun Mio. Euro.
Als besondere Wachstumsmotoren der Werbebranche erwiesen sich 2005 Online-Partnervermittlungsdienste wie meetic.de, Finanzdienstleister, Telekommunikationsfirmen und Bekleidungsunternehmen wie H&M. Auch für dieses Jahr erwartet Nielsen Media eine Fortsetzung des positiven Trends auf dem Werbemarkt. „Für 2006 gehen wir von einem Bruttowachstum – in den klassischen Medien – zwischen sieben und acht Prozent aus. Wenn es weiter so läuft, freuen wir uns sehr“, so Wibbelt. Bereits im vergangenen Jahr hatte Nielsen seine Datenermittlung auf die Bereiche Direktwerbung, Online und Kino ausgeweitet. Eine möglichst hohe Abdeckung sei in der komplexer werdenden Medienlandschaft unausweichlich. „Ohne die breite Abdeckung des Marktes ist Mediaplanung mindestens fehlerhaft bis hin zu völlig am Markt vorbei“, erklärte Wibbelt.