Die geplante Schließung des Nokia-Werks in Bochum und die öffentliche Debatte um den Erhalt staatlicher Fördermittel in Millionenhöhe haben dem Image des Nokia-Konzerns messbaren Schaden zugefügt. Dies geht aus dem aktuellen „BrandIndex“ hervor, dem täglichen Markenindex des Kölner Marktforschungs- und Beratungsinstituts Psychonomics.
Von +22 auf -22
Verglichen wurde die öffentliche Wahrnehmung von Nokia im Vergleich zu relevanten Wettbewerbern, wie beispielsweise Sony Ericsson, Motorola, Samsung oder LG, vor und nach der Ankündigung der Werksschließung. Demnach hat sich die im Branchenvergleich bislang überdurchschnittlich positive Wahrnehmung und hohe Präsenz der Marke Nokia in der Öffentlichkeit in den vergangenen Tagen deutlich ins Negative gewendet. Der BrandIndex-Wert von Nokia fiel von plus 23 auf minus 22 Indexpunkte.
Selbst Qualität schlechter bewertet
Negative Auswirkungen lassen sich auch in der Wahrnehmung von Qualität und Preis feststellen: Die Qualität der Marke Nokia wurde innerhalb der letzten drei Tage deutlich schlechter bewertet, der dazugehörige Indexwert rutschte von 62 auf 45 Indexpunkte ab. Auch das Preis-Leistungsverhältnis wurde aus Verbrauchersicht kritischer bewertet und fiel von 16 auf 6 Punkte.
Besonders auffällig verschlechterten sich auch die Imagewerte von Nokia als potenzieller Arbeitgeber: Die am Vortag des Beginns der öffentlichen Debatte erhobenen Werte lagen im Wettbewerbsvergleich noch deutlich über dem Durchschnitt. In den letzten Tagen fiel Nokia in punkto Arbeitgberimage in der Branche vom ersten auf den letzten Platz. Der Index sackte hier deutlich von plus 44 auf minus 8 Punkte ab.
Der BrandIndex
Der BrandIndex misst täglich die öffentliche Wahrnehmung von 550 Verbrauchermarken aus 18 Branchen. Hierbei werden folgende sieben Dimensionen der Marken gemessen: Markenpräsenz, allgemeiner Eindruck, Qualität, Preis-Leistungs-Verhältnis, Kundenzufriedenheit, Arbeitgeberimage und Weiterempfehlungsbereitschaft. Befragt werden jeden Tag 1.000 Deutsche.