Bereits 1955 veröffentlichte die DGPh auf Anregung von L. Fritz Gruber den ersten Band einer Schriftenreihe zu aktuellen Themen der Fotografie. Ein Netzwerk von Mitgliedern und Freunden der Gesellschaft hat jetzt die vorliegende neue Publikationsform ermöglicht, die Raum für ausführliche Beiträge zu Themenschwerpunkten bieten soll.
In dem ersten „Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Photographie“ stehen zwei Protagonisten im Zentrum, deren Leidenschaft für Fotografie Früchte in Form von Sammlungen getragen hat: L. Fritz Gruber, dessen Fotosammlung Teil der Sammlung des Museum Ludwig in Köln geworden ist, und Wilfried Wiegand, Kulturpreistäger der Deutschen Gesellschaft für Photographie im Jahr 2005. Die Themenschwerpunkte L. Fritz Gruber und Wilfried Wiegand bilden die ersten beiden Teile des Buchs. Zudem sind die Beiträge des Symposiums „Physiognomien des Sammelns“, das die DGPh anlässlich der Verleihung des Kulturpreises im Dezember vergangenen Jahres in Berlin veranstaltet hat, nachzulesen. Bemerkenswert ist auch der dritte Teil des Buchs. Unter der Überschrift „Kritik und Würdigung“ befassen sich hier namhafte Autoren – Carolin Förster, Christiane Fricke, Stephan Gronert, Simone Klein, Reinhard Matz, Maren Polte und Christiane Stahl – mit aktuellen Ausstellungen, Publikationen und Themen.
Die inhaltliche Verschränkung der beiden ersten Teile spiegelt sich auch in der Titelgestaltung, einer Aufnahme aus der Sammlung von L. Fritz Gruber, wieder. Der Rahmen, der dieses Bild umfängt und der Titel der Publikation ist, korrespondiert mit dem frühen Umschlagentwurf einer DGPh-Publikation von Willy Fleckhaus und wird von jetzt an regelmäßig mit relevanten Inhalten gefüllt.
Der 209 Seiten umfassende, reich bebilderte Band wurde federführend von DGPh-Vorstandsmitglied Kerstin Stremmel zusammengestellt, ist im Steidl-Verlag, Göttingen, erschienen und kostet 25 Euro.