Leica stellt M Monochrom, M9-P „Edition Hermès“ und X2 vor

Leica stellt der Öffentlichkeit heute eine ganze Reihe neuer Produkte vor. Der Höhepunkt für Anhänger der klassischen Fotografie dürfte die Leica M Monochrom sein, welche als erste Kamera mit einem Schwarzweiß-Sensor im Kleinbildformat ausgestattet ist. Hinzu kommen die Variante „Edition Hermès“ der M9-P sowie die kompakte X2.

Leica M Monochrom

Lange haben Fotografen von einer echten digitalen Schwarzweiß-Kamera geträumt. Leica wagt sich nun als erster Hersteller an die Serienfertigung und verbaut in der Leica M Monochrom einen S/W-Sensor mit einer Auflösung von 18 Megapixeln. Anders als bei Farb-Sensoren sind die einzelnen Bildpunkte nicht in die Farben Rot, Grün und Blau aufgeteilt, sondern nehmen ausschließlich Helligkeitswerte wahr. Das führt in Verbindung mit dem Verzicht auf einen Tiefpassfilter zu einer fantastischen Bildschärfe und sehr feinen Tonwertverläufen. Auch die Verwendung von Farbfiltern lässt sich zu Beeinflussung der Tonwertwiedergabe wie in der klassischen S/W-Fotografie einsetzen. Die Kamera verfügt über ISO-Werte von 320 bis 10.000, als Reminiszenz an analoge Zeiten ist sogar ein „Pull“ (ISO 160) möglich. Die Fotos werden im JPEG- oder DNG-Format auf SDHC-Karten gespeichert.

Optisch lehnt sich die M Monochrom deutlich an ihre Schwestermodelle an und setzt auf vornehme Zurückhaltung. Das komplett schwarz gehaltene Gehäuse besteht aus einer Magnesium-Legierung mit einem Deckel und einer Bodenplatte aus Messing. Dabei stört kein Schriftzug die schlichte Eleganz, lediglich eine kleine Gravur auf dem Zubehörschuh verrät die Modellbezeichnung. Die Kamera mit den Maßen 139 × 37 × 80 mm wiegt lediglich 600 g (inkl. Akku). Sie ist mit sämtlichen aktuellen und historischen Leica M-Objektiven seit 1954 kompatibel.

Die Bedienung der Kamera gestaltet sich ebenfalls klassisch. Zur Auswahl stehen Zeitautomatik und manueller Modus. Wie für Messsucherkameras von Leica üblich, wird manuell fokussiert. Leuchtrahmen im Sucher helfen bei der Bildgestaltung und werden beim Ansetzen eines Objektivs eingeblendet. Sie stehen in Paaren für die Brennweiten 35 und 135 mm, 28 und 90 mm sowie 50 und 75 mm zur Verfügung. Der Verschluss arbeitet gewohnt leise und ermöglicht Belichtungszeiten zwischen 1/4.000 Sekunde sowie 240 Sekunden (Bulb). Im Serienmodus sind 2 Bilder/s mit einer Gesamtanzahl von acht Aufnahmen möglich, doch für die Sportfotografie greift man heutzutage wohl ohnehin zu einer anderen Kamera. Auf der Rückseite der Kamera befindet sich ein Farb-TFT-Display mit 2,5″ Diagonale und 230.000 Pixel Auflösung.

Die Leica M Monochrom wird im Leica-Werk Solms in Handarbeit gefertigt und soll durch ihre hohe Qualität auf jahrzehntelangen Einsatz ausgelegt sein. Nach dem Kauf und der Registrierung der Kamera können kostenlos die Vollversionen von Adobe Photoshop Lightroom 4 und Nik Silver Efex Pro 2 heruntergeladen werden. Einen besonderen Service bietet Leica in Zusammenarbeit mit Whitewall. Über den „LEICA MONOCHROM PRINTS“ genannten Dienst können S/W-Aufnahmen in hoher Qualität auf Baryt-Papier ausbelichtet werden, die sich von analogen Handabzügen kaum unterscheiden lassen sollen. Die Leica M Monochrom wird ab Ende Juli 2012 für 6.800 € erhältlich sein.

Leica M9-P „Edition Hermès“

An eine andere, nach Möglichkeit gut betuchte Klientel richtet sich die limitierte Leica M9-P „Edition Hermès“. Diese Sonderausführung der Leica M9-P unterscheidet sich zwar technisch (18 Megapixel, ISO 80-2500) nicht von der handelsüblichen Version (bis auf den fehlenden Zubehörschuh), grenzt sich jedoch optisch erheblich ab. Zum einen liefert der namensgebende Pariser Luxushersteller das Kalbsleder „Veau Swift“ in der Farbe „Ocre“. Zum anderen wurden viele Elemente wie die Deckkappe und der Auslöser vom Designer Walter de’Silva neu gestaltet. Die Kamera wird in zwei Sets mit ebenfalls leicht veränderten Objektiven angeboten.

Das erste Set ist auf 300 Stück limitiert und beinhaltet neben der M9-P „Edition Hermès“ das silbern eloxierte Objektiv Leica Summilux-M 1:1,4/50 mm ASPH. Es ist ab sofort zu einem Preis von 20.000 € verfügbar.

Noch exklusiver präsentiert sich das zweite Set namens „Série Limitée Jean-Louis Dumas“, welches auf 100 Stück limitiert ist. Es enthält zusätzlich zur Kamera die silbern eloxierten Objektive Leica Summicron-M 1:2/28 mm ASPH, Leica Noctilux-M 1:0,95/50 mm ASPH und Leica APO-Summicron-M 1:2/90 mm ASPH sowie eine Kameratasche von Hermès. Zusätzlich erhält man ein zwei Bände umfassendes Fotobuch des ehemaligen Hermès-Präsidenten und Leica-Fotografen Jean-Louis Dumas. Für diese Ausstattung muss man allerdings auch 40.000 € aufbringen. Bis Juni hat man dafür noch Zeit, dann kommt das Set auf den Markt.

Leica X2

Mit der Leica X2 wird schließlich eine kompakte Kamera mit fest verbautem Objektiv vorgestellt. Der CMOS-Sensor im APSC-Format verfügt über eine Auflösung von 16,2 Megapixeln. Das Leica Elmarit 1:2,8/24mm ASPH entspricht durch die 1,5-fache Brennweitenverlängerung einem 35-mm-Objektiv an einer Kleinbildkamera und soll vor allem für klassische Reportagefotografie prädestiniert sein. Insgesamt orientiert sich die X2 am Aussehen alter Leica-Modelle. Hierzu passt die hochwertige Verarbeitung des belederten Metallgehäuses und der Hinweis auf die Herstellung in der Leica-Manufaktur. Leicas X-Modelle sind die einzigen digitalen Kompaktkameras aus deutscher Produktion.

Gegenüber der Vorgängerin X1 wurde der Autofokus verbessert, welcher mit seinen elf Messfeldern nun deutlich schneller und präziser arbeiten soll. Der Sensor der Kamera ermöglicht Aufnahmen mit ISO 100 – 12.500, es kann also durchaus bei wenig vorhandenem Licht fotografiert werden. Sollte es doch zu dunkel sein, kann der eingebaute Aufklappblitz Abhilfe schaffen. Mit Programm-, Zeit- und Blendenautomatik sowie manuellem Modus kann der Fotograf ganz bewusst gestalten. Zwischen 30 s und 1/2.000 s liegen die einstellbaren Belichtungszeiten, bis auf 30 cm kann man an sein Motiv herangehen und fokussieren. Fotos können wahlweise als JPEG oder DNG auf SDHC-Karten gespeichert werden. Auf der Rückseite der Kamera befindet sich ein 2,7″-Display mit einer Auflösung von 230.000 Pixeln. Mit Akku wiegt die Kamera lediglich 345 g, eine Akkuladung soll für 450 Aufnahmen reichen.

Zur X2 ist ein umfangreiches Angebot an Zubehör erhältlich. So ist sie kompatibel zu den Systemblitzgeräten SF 24D und SF 58. Optional kann ein digitaler Aufstecksucher (schwenkbar, 1,4 Megapixel, 400 €) oder ein optischer Aufstecksucher mit Leuchtrahmen (299 €) erworben werden. Für verbesserten Halt sorgt ein Handgriff (99 €) und für den sicheren Transport empfiehlt sich die schwarze Ledertasche (70 €) oder die braune Bereitschaftstasche aus gegerbtem Rindsleder (150 €).

Die Kamera ist ab sofort in den Farben Schwarz und Silber im Handel zu einem Preis von 1.750 € verfügbar. Darin enthalten ist (nach Registrierung) auch die Vollversion von Adobe Photoshop Lightroom 4 zum Herunterladen.

Archiv | Überlicht

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