Anlässlich der von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), der Messe Köln und der Prophoto veranstalteten Fachtagung „Imaging Summit 2005“ in Nürnberg setzten sich am 5. und 6. Dezember 15 Referenten mit den Auswirkungen und der Zukunft der konvergierenden Märkte Optik, Unterhaltungselektronik und Informationstechnologie auseinander. Mehr als 200 Fachleute aus dem In- und Ausland besuchten die Veranstaltung.
Die Nachfrage nach Fotoapparaten und Camcordern – vereinfacht Kameras genannt – konzentriert sich heutzutage auf digitale Produkte. Im Jahr 2005 werden Konsumenten weltweit voraussichtlich knapp 100 Millionen Digitalkameras erwerben. Im Markt der analogen Kameras wurden in der Zeit der maximalen Nachfrage im Jahr 2000 etwa 70 Millionen Geräte verkauft. Im Jahr 2005 setzen Industrie und Handel weltweit voraussichtlich immer noch 30 Millionen analoge Kameras ab – dies vorwiegend in den Märkten, in denen die digitalen Kameras noch zu teuer sind oder selbst analoge Kameras sich noch nicht durchgesetzt haben.
Neben digitalen Fotoapparaten, die weitgehend mit Laufbild- und Tonfunktion ausgestattet sind, interessieren sich die Verbraucher auch weiterhin für Camcorder. Der Anteil dieser Geräte am gesamten Kameramarkt beträgt knapp 15 Prozent. Dabei handelt es sich fast ausschließlich um digitale Geräte. Analoge Camcorder werden heute kaum noch abgesetzt.
In jüngster Zeit konkurrieren jedoch Mobiltelefone mit Kamerafunktion mit den digitalen Kameras. Sie liefern mittlerweile qualitativ hochwertige Bilder. Die GfK geht derzeit davon aus, dass etwa 8-mal soviel Mobiltelefone verkauft werden wie digitale Kameras. Dennoch stört dieser Marktanteil die Nachfrage nach Digitalkameras nur peripher, da die derzeit marktfähigen Mobiltelefone sich weitgehend auf die 2-Megapixel-Klasse beschränken, während im Bereich der reinen Digitalkameras eine Auflösung von 5 Mega-pixel die vorherrschende Leistungskategorie ist.
Im Vergleich zu den Jahren vor dem Digitalboom wird heutzutage ein Vielfaches an Bildern aufgenommen. Diese digitalen Fotos schlummern jedoch überwiegend auf Speicherkarten in Kameras, auf Computerfestplatten oder auf anderen digitalen Speichermedien. Bisher druckte der Verbraucher nur einen Bruchteil dieser digitalen Fotos aus.
Auch hat sich die Art und Weise des Druckens selbst verändert. Etwa die Hälfte aller digitalen Aufnahmen wird in Deutschland zu Hause auf dem eigenen Drucker ausgedruckt. Den Rest der gedruckten digitalen Fotos besorgen sich die Konsumenten über so genannte Kiosksysteme, die sowohl innerhalb als auch außerhalb der Handelslandschaft angesiedelt sind, oder direkt über die Bestellmöglichkeit via Internet.
Ein wesentlicher Grund, warum die Konsumenten ihre digital aufgenommenen Fotos nur zu einem geringen Teil zu Hause drucken, liegt in der immer noch verhältnismäßig aufwändigen Art und Weise des Druckens selbst. Ein perfektes Ergebnis erhält der Nutzer nur dann, wenn die Bilder auf so genannten Small-Photo-Druckern oder auf die Fotografie abgestimmte Drucker ausgedruckt werden. Die erlauben es, direkt von der Digitalkamera oder von Speichermedien Fotos auszudrucken, ohne dass diese vorab über eine Software bearbeitet werden müssen. Europaweit stehen Small-Photo-Drucker bisher nur in fünf Prozent der Haushalte, die eine Digitalkamera besitzen.