Oskar-Barnack-Preis für Jens Olof Lasthein

Der Sieger des diesjährigen Oskar-Barnack-Preises heißt Jens Olof Lasthein. Er hat Menschen im krisengeschüttelten Abchasien fotografiert und gibt einen visuellen Einblick in ihr Leben. Der Nachwuchspreis ging an Andy Spyra aus Hagen.

Der erste Preis des diesjährigen Fotowettbewerbs „Oskar-Barnack-Preis“ geht an den schwedischen Fotografen Jens Olof Lasthein. Seine prämierte Fotostrecke trägt den Titel „Warten auf die Zukunft – Bilder aus Abchasien“ und erzählt von den Menschen in der Republik im Süden des Kaukasus.

Jens Olof Lasthein

Die Republik Abchasien – zentrales Thema der Gewinnerserie – ist nach Zeiten von Unruhen und Bürgerkriegen heute zwar unabhängig, gehört jedoch völkerrechtlich zu Georgien. Eine politisch schwierige Situation, die sich auch in den alltäglichen Lebensbedingungen widerspiegelt. Denn die Zukunft der Menschen dort ist ebenso ungewiss, wie die ihrer Heimat. Diese Unsicherheit hat Lasthein in seinen Fotografien festgehalten. „Statt bestimmte Fakten mit meinen Bildern auszudrücken, ist es mir viel wichtiger, einen visuellen Einblick in das Leben mit all seinen Schattierungen zu geben. So komplex und vielschichtig wie möglich, damit meine Fotos ihre eigenen, weitläufigen und abwechslungsreichen Geschichten erzählen“, so der Fotograf über seine Arbeit.

Jens Olof Lasthein wurde 1964 in Schweden geboren und ist in Dänemark aufgewachsen. Nach seiner Ausbildung an der Nordischen Fotoschule in Stockholm arbeitete er zunächst freiberuflich für verschiedene Magazine, hauptsächlich in der Reportage- und Porträtfotografie. Zu seinen bekanntesten Fotoprojekten gehören „Moments in Between“ mit Aufnahmen rund um den Krieg im ehemaligen Jugoslawien und „White Sea, Black Sea“, eine Dokumentation über Grenzstaaten zwischen Ost- und Westeuropa. Jens Olof Lasthein war mit seinen Arbeiten bereits in rund 40 Solo-Ausstellungen in Galerien, Museen und Fotofestivals in Europa und Asien vertreten.

Nachwuchspreis

Der zweite Sieger des Wettbewerbs heißt Andy Spyra und kommt aus Deutschland. Seine ausdrucksvoll Schwarzweiß-Fotostrecke „Kaschmir“, die in der gleichnamigen Region entstand, wird mit dem Oskar-Barnack-Nachwuchspreis 2010 ausgezeichnet. Andy Spyra wurde 1984 in Hagen geboren. Nach dem Abitur war er zunächst ein Jahr als freier Fotograf für eine Lokalzeitung in seiner Heimatstadt tätig, bevor er 2007 sein Fotografiestudium an der Fachhochschule Hannover begann. Für seine Fotoprojekte wurde er bereits mehrfach ausgezeichnet und erzielte Veröffentlichungen in Magazinen wie „Geo“, „Middle East Report“ und dem „360°-Magazin“.

1.700 Einsendungen

Mit über 1.700 Einsendungen verbuchte der diesjährige Oskar-Barnack-Preis einen neuen Teilnahmerekord. Profifotografen aus 79 Ländern hatten sich an dem Wettbewerb beteiligt. Zu den Jurymitgliedern gehörten der Fotograf und Gewinner des Pressefotos des Jahres 2009, Anthony Suau, Volker Lensch (Bildredakteur beim Magazin „Stern“), Eva Gravayat (Ausstellungsproduzentin des Fotofestivals Les Rencontres d’Arles), Karin Rehn-Kaufmann (künstlerische Leiterin der Leica-Galerie Salzburg), und Dr. Andreas Kaufmann (Mitglied des Aufsichtsrats der Leica Camera AG).

Der nach dem Leica-Erfinder Oskar Barnack benannte Wettbewerb ist mit 5.000 Euro oder Leica-Produkten im gleichen Wert dotiert. Der Preisträger des Nachwuchspreises erhält 2.500 Euro. Die Preisverleihung findet am 6. Juli 2010 im Rahmen des Fotofestivals in Arles statt.

Archiv |

Einloggen mit deinem Konto bei…


…oder OpenID: