Die Leica Camera Gruppe hat das 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2005/2006 mit einem Umsatzwachstum von 6,7 % zum Vorjahreszeitraum auf 48. Mio Euro abgeschlossen. Gewinn macht man jedoch weiterhin nicht – immerhin konnte man den Verlust jedoch gegenüber dem Vorjahr um 2,2 Mio. auf 1,9 Mio Euro drücken.
Der verspätete Aufsprung auf den digitalen Zug kam hierbei vielleicht gerade noch rechtzeitig: Die Systemkamera-Sparte konnte – vor allem dank des digitalen Kamerarückteils „Digital-Modul-R“ – ihren Umsatz um 30,5 % auf 16,6 Mio. Euro steigern. Auch die analogen Reportagekameras und Objektive des Leica Messsuchersystems entwickelten sich „leicht positiv“. Das Geschäft mit analogen und digitalen Kompaktkameras ging hingegen um satte 55,6 % auf 4,2 Mio. Euro zurück. Ursache ist nach Angaben des Unternehmens vor allem das Erreichen des Endes der Produkt-Lebenszyklen aktueller digitaler Kompaktkameras. Nun setzt Leica seine Hoffnungen auf die neue D-LUX 2, für die man sich ein gutes Weihnachtsgeschäft erwartet.
Wesentlich erfreulicher entwickelten sich für Leica die Sparten für Ferngläser, Spektive und Entfernungsmessgeräte der Leica Sportoptik: Hier kann man mit einem Plus von 34,4 % auf 17,7 Mio. Euro aufwarten. Wesentlicher Motor dieser Entwicklung war laut Leica das Hochleistungsfernglas Geovid BRF mit integrierter Laserentfernungsmessung.
„Trotz der existenziellen Krise der Leica Camera Gruppe in den Monaten seit Beginn des Geschäftsjahres bis Ende August hat sich der Umsatz positiv entwickelt“, meint Leica-Vorstandsvorsitzender Dr. Josef Spichtig. „Dies zeigt, dass Attraktivität von Produkten und Stärke der Marke nicht in Mitleidenschaft gezogen worden sind. Es bleiben aber Herausforderungen für das Unternehmen bestehen. Die Neuausrichtung des Unternehmens hat mit Festlegung der Produktstrategie, dem Neuaufbau der Managementstrukturen und Kurzfristmaßnahmen wie dem Lagerabbau begonnen. Mittel- und langfristige Verbesserungen werden jetzt nach erfolgter Stabilisierung der Finanzierung des Unternehmens in Angriff genommen.“