Apple hat soeben die neue Version seines Mac-Betriebssystems – das nunmehr kurz „OS X“ und nicht mehr „Mac OS X“ heißt – bereitgestellt. Die „Lion“ getaufte Fassung 10.7 ist ausschließlich über den Mac-AppStore erhältlich, der im Jänner eingeführt wurde und die Vorgänger-Fassung „Snow Leopard“ voraussetzt.
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Die Funktionen von Mac OS X Lion sind bereits seit der Vorankündigung weit gehend bekannt (dasauge berichtete). Hierzu zählen ein Vollbildmodus, der ohne feststehendes Menü die Optik von iPad-Apps auf den Mac bringt. Auch das große Symbolraster zum Starten von Programmen wurde von iOS als „Launch Pad“ übernommen. Die Fensterverwaltung „Exposé“ hört unter „Lion“ auf den Namen „Mission Control“ und stapelt die Fenster pro Anwendung.
Hinzugekommen ist auch eine neuartige Versionierung, die das explizite Speichern selbst neuer Dokumente überflüssig macht und über eine „Time Machine“-artige Oberfläche den Zugriff auf vorherige Fassungen eines Dokuments ermöglicht. Mit „Resume“ soll der Anwender zudem seine Apps – wie Programme jetzt auch am Mac heißen sollen – beim nächsten Start genauso wieder vorfinden, wie er sie verlassen hat.
Lion-Apps
Anwendungen müssen für solche Funktionen allerdings erst von ihren Herstellern angepasst werden, sodass der neue Komfort vielfach noch auf sich warten lassen wird. Gerade große Software-Hersteller wie Adobe haben sich in der Vergangenheit bei der Integration neuer Mac-Funktionen selten mit Ruhm bekleckert. Im AppStore sind indes im Vorfeld die ersten an Lion angepassten Apps bereitgestellt worden. Hierzu zählen selbstverständlich Apple-eigene Produkte wie die Schnittsoftware Final Cut Pro X, die Fotoverwaltung Aperture oder das Paket iLife (iPhoto, iMovie, Garageband), aber auch Dritthersteller-Produkte wie der GraphicConverter. Als erste Adobe-Anwendung hat es auch der Photoshop Elements 9 Editor – eine rudimentäre Bildbearbeitung für Gelegenheitsanwender – in den AppStore geschafft, bislang allerdings nur auf Englisch.
Im AppStore
OS X Lion ist ausschließlich über den Mac-AppStore erhältlich, und zwar für nur rund 24 Euro – im Vergleich zu Windows ein Kampfpreis. Die Server-Version gibt es als Upgrade der Einzelplatz-Version für rund 40 Euro. Voraussetzung ist „Snow Leopard“ in seiner letzten Fassung 10.6.8, da erst diese für die Installation des Nachfolgers vorbereitet ist. Der AppStore kann dort auch über das Apfel-Menü aufgerufen werden.