Die Sieger des Designerdock-Award 2010 stehen fest: Der erste Preis geht an Jana Allerding aus Berlin. Statt mit einer Anzeige auf den „Artenschutz der Meeresbewohner“ aufmerksam zu machen, schlägt sie vor, eine Zeitschrift wie „mare“ mit einer leeren Titelseite erscheinen zu lassen: Sei das Meer erst einmal leer gefischt, gäbe es nichts mehr zu zeigen. Der zweite und auch der dritte Preis gehen an das Team Tatiana van Houten (AD) und Daniela Müller (Text) aus Stuttgart. Einen zusätzlichen zweiten Platz hat die Jury für die beste Anzeige aus der Kategorie „Finning“ an eine Arbeit von Nadine Bein und Pierre Marcel Karge aus Köln als Sonderpreis vergeben.
„Die Anzahl und Qualität der eingereichten Arbeiten in diesem Jahr ist ausgezeichnet, was vielleicht auch auf unser erstmaliges Angebot eines Schulterblicks zurückzuführen ist“, resümiert Kristin Louis, Geschäftsführerin Designerdock Berlin. Aus insgesamt 138 eingereichten Entwürfen konnten die Juroren – Kurt-Georg Dieckert (TBWA), Eric Urmetzer (Tomorrow-Studios), Dr. Ljubomir Stoimenoff (Publicis Frankfurt), Prof. Jochen Pläcking (Kleinundpläcking Group), Gerhard Wegner (Sharkproject International e.V.) und Dr. Andreas Bödecker (Sharkproject e.V.) – den Sieger küren.
Die Teilnehmer konnten alternativ zum übergeordneten Motto „Artenschutz der Meeresbewohner“ auch eine Aufklärungs- und Bewusstseinskampagne zum Thema „Finning“ – dem qualvollen Abtrennen der Flossen von Haien und das „Entsorgen“ des flossenlosen Tieres im Meer – gestalten. Zu diesem Thema wurden insgesamt 84 Beiträge eingereicht während sich 54 Einsendungen mit dem „Artenschutz der Meeresbewohner“ beschäftigen. „Dass ausgerechnet drei Kampagnen zum Thema Artenschutz auf den ersten Plätzen liegen, ist der Qualität dieser Arbeiten geschuldet“, betont Kurt-Georg Dieckert, „insbesondere die Siegeridee besticht durch ihre Originalität und ihren Mut. Eine weiße Titelseite gibt doch ein viel stärkeres Signal als jede Anzeige.“
Die Platzierten
Das Team der Zweitplatzierten überzeugte die Jury mit Abbildungen von Fischen, die in ihre eigenen Todesanzeigen, auf Zeitungspapier gedruckt, eingewickelt waren. Der dritte Preis wurde für eine Guerilla-Kampagne vergeben: An Stränden aufgestellte Schilder, die die Überfischung der Meere thematisieren. Der Sonderpreis zum Thema „Finning“ bestach die Jury vor allem durch seine große Emotionalität. Die Anzeige zeigt einen weinenden Hai. Gerhard Wegner, der Präsident von Sharkproject International e.V. meint dazu: „Ein Hai, der weint, ist sehr ungewöhnlich und damit aufmerksamkeitsstark, denn normalerweise wird der Hai immer als ‚das Böse‘ gesehen. Das Motiv des weinenden Haifisches spricht alle Menschen auf der ganzen Welt gleichermaßen an und zeigt, dass Haie genauso emotional sind wie andere Lebewesen auch.“