Monotype startet „Web Fonts“-Dienst

Schrifttypen
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Monotype startet einen Webdienst, der auf Abo-Basis die CSS- und lizenzkonforme Einbindung auch von Truetype-Schriften erlaubt. Webschriften können so auf jedem aktuellen Browser angezeigt werden.

Monotype Imaging hat die öffentliche Beta-Phase eines neuen Dienstes unter dem Namen „Web Fonts“ gestartet. Es handelt sich dabei um eine serverbasierte Abo-Lösung für die Anzeige von „mehr als 2.000 hochwertigen Schriften“ im Internet. Zur Nutzung fügt der Lizenznehmer auf seinen Seiten einen Javascript-Code ein, der ihm auf einer Verwaltungsoberfläche vorgegeben wird. Zum Marktstart eines kommerziellen Dienstes plant Monotype, das Angebot auf gut 7.000 Schriften zu erweitern, darunter auch Klassiker wie Frutiger oder die Univers.

Versteckte Truetype-Dateien

Technisch funktioniert die Schrifteinbindung über „@font face“-Direktiven, die vom Javascript-Code auf der Seite eingefügt werden. Die Schriftdateien selbst liegen im für den Browser passenden Format – standardmäßig Truetype, für den Internet Explorer EOT – vor und sind über einen Vergleich des „Referers“ (vom Browser übermittelte Adresse der aufrufenden Seite) gegen Direktabruf geschützt, wie Recherchen von dasauge ergaben. Der Schutz der Schriften ist also sehr schwach – das lizenzrechtlich unerlaubte Herunterladen zur anderweitigen Verwendung ist für versierte Nutzer ohne weiteres möglich.

Die Wahl des Truetype-Formats macht die browserübergreifende Verwendung jedoch erst praktikabel: „Web Fonts“ läuft mit Internet Explorer, Firefox, Safari, Chrome und Opera, solange Javascript aktiviert ist. Monotype zeigt sich hier also flexibler als ihre Tochter Linotype oder Fontfont, die ebenfalls Lösungen für die Einbindung von Schriften vorgestellt hatten, welche jedoch beide schmerzliche Lücken in der unterstützten Landschaft lassen.

Nachteil der Lösung ist indes die Einbindung fremder Quellen in die eigene Webseite, was Probleme in Sachen Datenschutz und auch Geschwindigkeit verursachen kann. Letzteres wird dadurch verschlimmert, dass die Abfrage des „Referer“ ein effektives Zwischenspeichern der Dateien verhindern dürfte.

Lizenz gegen Werbung?

Neben einem Subskriptionsmodell werden Anwender am Ende der Beta-Phase die Möglichkeit haben, die mehr als 2.000 Schriften umfassende Gratis-Version von „Web Fonts“ weiter zu nutzen. Der Javascript-Code, der auch ein noch leeres, „BannerHandler“ benanntes Element in das HTML-Dokument einschleust, lässt hierbei allerdings eine künftige Werbefinanzierung vermuten. Eine diesbezügliche Rückfrage von dasauge blieb unbeantwortet.

Öffentliche Beta

Weitere Informationen zum Abonnement sollen ebenso wie die Preise erst kurz vor dem kommerziellen Start bekannt gegeben werden. Nach Einladung durch Monotype ist die öffentliche Beta-Version von „Web Fonts“ für Jedermann kostenlos zugänglich.

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