Microsoft hat gestern, Mittwochabend, die zweite Beta des Internet Explorer 8 (IE8) vorgestellt, die Anwender ein einfacheres Surfen verspricht. Dazu dienen nicht nur von der Konkurrenz adaptierte Funktionen, sondern auch Neuerungen wie thematisch gruppierte und farblich kodierte Reiter. Schutz verspricht der IE8 vor Browser-Abstürzen ebenso wie gegen gängige Webattacken. Mit „InPrivate“ wird auf Wunsch auch die Privatsphäre besonders geschützt. Aber auch Entwicklern will Microsoft das Leben leichter machen. Webstandards werden vom IE8 besser unterstützt als beim Vorgänger, was die browserunabhängige Webgestaltung endlich erleichtern soll. Webseiten können bei Bedarf aber auch im Stil des aktuellen Internet Explorer 7 gerendert werden.
Mehr Überblick
An die Adressleiste im Firefox 3 erinnert die „Smart Address Bar“ des Internet Explorer 8. Auch hier wird der Nutzer bei Eingabe eines Stichworts mit entsprechenden Vorschlägen unterstützt. Der IE8 unterteilt diese Vorschläge dabei in Kategorien wie Favoriten, Verlauf und Feeds, was mehr Übersicht verspricht. „Der Browser erleichtert es, den Überblick zu behalten, welche Tabs zu welchen gehören“, betont Dean Hachamovitch, „General Manager Internet Explorer“, im offiziellen IE-Blog eine weitere Neuerung. Werden von einer Webseite aus Links in neuen Reitern geöffnet, gruppiert der IE8 den neuen Reiter neben dem der ursprünglichen Seite. Außerdem werden die thematisch zusammengehörigen Tabs farblich kodiert. Die Suchbox wiederum verspricht mit „Visual Search“, also Suchvorschlägen inklusive Bildern, mehr Hilfe beim Finden von Inhalten im Web.
Absturzsicherheit
Die Möglichkeit, die letzte Browsersitzung beispielsweise nach einem irrtümlichen Schließen wiederherzustellen, erinnert wieder an den Firefox 3, während das Wiederöffnen geschlossener Tabs auch von Opera 9.5 bekannt ist. Durch eine „Loosely-Coupled IE“ genannte Architektur soll der Internet Explorer 8 jedoch auch vor Abstürzen schützen. „Crashes werden besser eingegrenzt und betreffen weniger Tabs als früher“, erklärt Hachamovitch. Einzelne Problem-Tabs soll der IE8 im Hintergrund wiederherstellen können, ohne dass es zum Komplettabsturz der Browsersitzung kommt. Für Schutz der Privatsphäre sorgt unter dem Namen „Inprivate“ die in der Vorwoche angekündigte „Private-Browsing“-Funktion, die bereits von Safari bekannt ist. Ob sie aktiv ist, wird durch einen Button in der Adressleiste angezeigt. Auch der Schutz vor Webbedrohung, insbesondere gängigen Phishing- und Cross-Site-Scripting-Attacken, wurde Microsoft zufolge in der Beta 2 verbessert.
Endlich Standards?
Wie schon im Dezember angekündigt, bemüht sich Microsoft im IE8 um Standard-Konformität. Der Grundmodus besteht den gängigen „Acid2“-Test, wie das Unternehmen betont – ebenso wie beispielsweise auch Firefox, Safari und Opera. Die Unterstützung gängiger Webstandards soll die Arbeit von Webentwicklern erleichtern, die dann tatsächlich browserübergreifende Seiten gestalten können. Da aber relativ moderne Webseiten, die auf den Internet Explorer 7 zugeschnitten sind, wohl nicht so schnell aussterben werden, verspricht Microsoft auch hier Abhilfe. Nutzer können in der IE8 Beta 2 per Schalter in eine Kompatibilitätsansicht wechseln, die Seiten wie die alte Browser-Version darstellt.
Die Internet Explorer 8 Beta 2 ist für Windows XP, Vista/Server 2008 sowie Server 2003 auf Deutsch, Englisch, Japanisch und vereinfachtem Chinesisch verfügbar.