Muss ein Webdesigner programmieren können?
Hallo zusammen.
Ich bin Zeichner und Animateur (am Zeichentisch, nicht am Strand) und möchte mein Glück als Freelancer in der schönen Welt des Webdesigns versuchen. Meine Frage an alte Hasen der Branche: Sind Programme wie Flash und Dreamweaver ausreichend, um eine professionelle Website von hinten bis vorne zu gestalten oder sind dazu html, css, xhtml usw. – Kenntnisse unabdingbar?
Vielen Dank im voraus!
PS: Wenn jemand den Inhalt seiner Webseite ins Spanische oder vom Spanischen übersetzt haben möchte oder eine Flash-Animation braucht, stehe ich gerne zur Verfügung.
Änders, Nicola
Hallo zusammen.
Ich bin Zeichner und Animateur (am Zeichentisch, nicht am Strand)
und möchte mein Glück als Freelancer in der schönen Welt des
Webdesigns versuchen. Meine Frage an alte Hasen der Branche:
Sind Programme wie Flash und Dreamweaver ausreichend, um eine
professionelle Website von hinten bis vorne zu gestalten oder
sind dazu html, css, xhtml usw. – Kenntnisse unabdingbar?Vielen Dank im voraus!
PS: Wenn jemand den Inhalt seiner Webseite ins Spanische oder
vom Spanischen übersetzt haben möchte oder eine Flash-Animation
braucht, stehe ich gerne zur Verfügung.
Hallo,
zum professionellen Einsatz taugen visuelle Programme kaum. Größere (und inzwischen auch immer kleinere) Webseiten werden heute zu 95% dynamisch (CMS, Frameworks,...) ausgeliefert, man muss also in Vorlagen denken und den Quelltext entsprechend aufbereiten können. Zudem verfügt eine gute Webseite heute über Merkmale wie Barrierefreiheit und semantische Auszeichnungen – ein klarer Fall für Handarbeit.
All diese Dinge gelingen mit Dreamweaver & Co. allenfalls ansatzweise – eine gute Qualität entsteht so nicht. Zuguterletzt: Wenn ein Browser einmal mit einer bestimmten Implementierung Probleme hat, sind zum Ausmerzen tiefgehende CSS-Kenntnisse unerlässlich.
Dennoch hat das ganze an dieser Stelle noch nicht mit Programmierung zu tun: HTML und CSS sind Auszeichnungssprachen, keine Programmiersprachen (das heißt sie beschreiben nur einen Aufbau, keine Abläufe).
Hoffe, dir weitergeholfen zu haben -
Nicola
Vielen Dank, Nicola!
Hat mir sehr geholfen. Ich nutze die Gelegenheit zu einer bzw. mehreren kleinen Nach-Fragen: Was genau bedeutet „in Vorlagen denken“, sprich, was sind „Vorlagen“ in diesem Kontext?
Und kannst du mir vielleicht ein gutes, klar und einfach verfasstes Buch zum Thema Webdesign empfehlen?
Einen Gruß, und nochmals Danke,
Urs
Änders, Nicola
Hat mir sehr geholfen. Ich nutze die Gelegenheit zu einer bzw.
mehreren kleinen Nach-Fragen: Was genau bedeutet „in Vorlagen
denken“, sprich, was sind „Vorlagen“ in diesem Kontext?
Das heißt, dass zusammenhängende „HTML-Seiten“ allenfalls prototypisch entstehen. Ergebnis der Arbeit sind in der Regel Seitengerüste, in die dann zur Laufzeit je nach Inhalt bestimmte Fragmente eingefügt werden. Der Quellcode muss hierzu entsprechend modular aufgebaut werden und in verschiedenen Seitenzusammenhängen funktionieren. Klingt jetzt ein wenig theoretisch, muss man vielleicht mal gemacht haben...
Und kannst du mir vielleicht ein gutes, klar und einfach verfasstes
Buch zum Thema Webdesign empfehlen?
Leider nicht. Ich selbst habe mir nie solch ein Buch gekauft. 😉 Wenn man mal etwas nicht weiß, hilft „SelfHTML“ aber immer weiter, das ist aber eher zum Nachschlagen, kein Lehrgang:
de.selfhtml.org
Übrigens Vorsicht mit dem Begriff „Webdesigner“, der ist sehr missverständlich, da der Gestaltungsprozess nicht so viel mit der technischen Umsetzung zu tun hat. Entsprechend verstehen verschiedene Leute mal das eine und mal das andere darunter. Natürlich kann man beides in Personalunion machen, aber in (größeren) Webagenturen wird klar zwischen dem Gestalter (der oft keine Ahnung von HTML/CSS hat) und dem „HTMLer“ oder „Producer“ (der oft überhaupt keine Begabung für Gestaltung hat) unterschieden.
Viel Erfolg,
Nicola
Hallo!
In der Praxis ist auf den Webseiten renommierter Unternehmen (aktuelles Beispiel: Nike.com) kein Merkmal für eine Barrierefreiheit ersichtlich. Es (be) herrscht die Diktatur des aktuell technisch Machbaren und wer als Online-Besucher nicht mitzieht und sich weigert, die üblichen Plugins zu laden, der schaut ins Leere. Ohne Flash und Java-Script gibt es bei Nike.com nichts zu sehen und das trifft auch auf den Großteil der Webseiten anderer Unternehmen zu. Keine Rücksichtnahme mehr auf Modem- oder ISDN-Nutzer! Keine Rücksichtnahme auf Sehbehinderte oder andere Umstände. Und trotzdem bescheinigte Accenture, dass Nike die beste Marken-Webseite hat – für den Verbraucher! Unfassbar, aber wahr.
Dazu der Link:
www.dasauge.de/aktuell/werbung/e957
Als Webdesigner ist somit alles erlaubt, was Kunden gefällt und wie und mit welchen Mitteln man ein Vorhaben umsetzt, interessiert nicht mal einen der größten Markenhersteller der Welt, denn die präsentieren alles, egal wie und womit. Selbstverständlich taugen visuelle Programme für den professionellen Einsatz, denn Flash gehört dazu – wie man bei der Nike Website deutlich sieht. Ohne Flash macht Action Script wohl keinen Sinn. Auch mit Adobe Dreamweaver und Adobe Cold Fusion können durchaus professionelle Webseiten und Host-Applikationen erstellt werden. Wer sich mit dem Programmcode zu lange aufhält, vernachlässigt das, was Kunden wünschen. Das Ergebnis! Was im Quellcode steht, interessiert Kunden ebenso wenig wie die Besucher. Sie bewerten nur das, was sie im Browser zu sehen bekommen, falls sie es zu sehen bekommen. Was unter Nike.com gerade zu sehen ist, hat mit einer benutzerfreundlichen Umgebung wenig zu tun. Trotzdem ist der Webauftritt so und nicht anders. Zudem erfolgreich, trotz großer Mängel und sicherlich auch mit vielen Fehlern, die man als Besucher aber nicht sieht, weil sie im Flash verborgen sind. Die Zeit, wo „sauber“ programmiert wurde, ist vorbei bzw. hat es nie gegeben!
Beweis: Bisher hat es noch kein Hersteller von Betriebssystemen und anderen Applikationen geschafft, seine Produkte fehlerfrei auszuliefern und deshalb sollten Webdesigner lernen, mit dem Anspruch an Perfektion zu leben, was nicht bedeuten muss, das sie diesen Anspruch erfüllen müssen. Es bleibt ein Anspruch und so sieht es sicher auch Apple, Microsoft und eben jene Riesen, die den Kleinen vormachen, worauf es wirklich ankommt. Ein professioneller Programmcode durch Handarbeit ist und bleibt Wunschdenken, denn wie sind wohl die Webseiten vom Branchenriesen Adobe entstanden? Richtig, mit den gleichen visuellen Produkten, die das Unternehmen selbst anbietet und für die gleichen professionellen Zwecke verkauft. Visuelle Tools, wohin das Auge auch blickt.
Konsument

Fuchs, Joerg
Aus der Sicht einer Webagentur macht es nur Sinn einen Webdesign-Freelancer in ein Projekt zu involvieren, wenn dieser ein hervoragendes Webdesign-Portfolio hat und somit Mehrwert fuer das Projekt kreieren kann. Oder es wird ein Webdesigner gesucht der das ganze Projekt inklusive Programmierung uebernehmen kann und die Agentur somit keine Arbeit damit hat.
Ein Webdesigner mit wenig Erfahrung und keinen Programmierkenntnissen wird es schwer finden Auftraege zu bekommen.