Suche Fachanwalt für Arbeitsrecht

5 Beiträge:

Teger, Rudi

#1

Hallo,

ich arbeite hauptberuflich in einem kleinen Autohaus ohne Betriebsrat. Nun wird mir vorgeworfen, dass ich zu viele private Telefonate führe und private E-Mails verschicke, obwohl wir es dürfen.

Ich denke, es geht eher darum, dass ich nicht so viele Abschlüsse erbringe, wie sich mein Chef es sich vorstellt und nun einen Grund sucht, um mich rauszuwerfen.

Die Abmahnung soll ich diese Woche bekommen. Da ich keinen anderen Job in Aussicht habe, würde ich die Stelle nur ungern verlieren. Kann mir jemand einen Fachanwalt für Arbeitsrecht empfehlen, mit dem ihr gute Erfahrungen gemacht habt?

mightymike1978

#2

Moin,

ruhig Blut erstmal.
Eine Abmahnung alleine bedeutet ja keinen Rauswurf, sondern ist erst einmal als ein Anhalten zur Vertragstreue bezogen auf den Arbeitsvertrag gedacht (genau wie eine Rüge oder ein Tadel in der Schule).
Das mit den Mails und Telefonaten würde ich allerdings ab sofort einstellen – egal, ob Du meinst, ob es „erlaubt“ ist oder nicht. Denn streng genommen ist das – mal ein Verbot der Privatnutzung der betrieblichen Telefon- und Internet-Kommunikationstechnik vorausgesetzt – ja auch Arbeitszeitbetrug: Der Arbeitnehmer telefoniert und mailt privat während der Arbeitszeit, obwohl er eigentlich seine Arbeitsleistung erbringen müsste. (Also entweder das Mailen und Telefonieren ganz sein lassen, oder aber ausschließlich innerhalb der Mittagspause und dann nicht über die dienstliche E-Mail-Adresse!)

Du solltest auch gegen die Abmahnung vorgehen, sofern Du meinst, dass in Eurem Betrieb die Privatnutzung der dienstlichen IuK-Technik erlaubt oder geduldet ist und es sein könnte, dass hier arbeitgeberseitig bezogen auf Dich lediglich Abmahnungen „generiert“ werden sollen, die der Arbeitgeber dann letztlich zum Rauswurf nutzen möchte, sobald genügen Munition gegen Dich gesammelt wurde.

Jeder Fachanwalt für Arbeitsrecht sollte Dir helfen können (Such’ mal bei www.anwalt.de).
Nimm’ ruhig einen, der Dir unsympathisch ist; ihr wollt ja nicht Freunde werden und dann könnte es gut sein, dass Dein Arbeitgeber auch keinen Spaß mit ihm hat… 😉
Spaß beiseite.

Noch eins: Immer mit Bedacht vorgehen – Du willst schließlich weiter arbeiten und keine verbrannte Erde zurück lassen wo kein Raum mehr für die Fortsetzung Deines Arbeitsvertragsverhältnisses ist… 😉

Der Anwalt verdient an einer Gerichtsverhandlung mehr als an einer außergerichtlichen Beilegung. Das bitte immer beachten, wenn der Anwalt zügig zur Klage drängen sollte…

Der Streitwert, der bei einer ungerechtfertigten Abmahnung vom Arbeitgeber zurückverlangt werden könnte, dürfte sich anteilig an Deinem Jahresgehalt orientieren. Zu welchem Anteil genau kann ich aber nicht sagen, da ich kein Arbeitsrechtler bin. Die voraussichtlichen KOSTEN solltest Du auf jeden Fall (!) beim Anwalt VORHER erfragen!

Denn es kann sein, dass Du auf den Kosten sitzen bleibst oder aber es in Bezug auf die Kosten zu einem außergerichtlichen Vergleich kommt und jede Partei seine eigenen Rechtsanwaltskosten trägt (der Arbeitgeber wird sich nämlich ziemlich sicher auch einen Anwalt nehmen).

Viel Erfolg & Beste Grüße

Michael

| Antwort auf Teger, Rudi

Teger, Rudi

#4

Danke für Eure Links und vor allem auch für die Aufmunterung. Mein Chef hat mich heute nicht mal gegrüßt. Ich muss mal abwarten, was genau passieren wird.

Ich halte Euch auf jeden Fall auf dem Laufenden. Über weitere Tipps würde ich mich natürlich freuen.

| Antwort auf Teger, Rudi

Peters, Bastian

#5

Es wäre ratsam einen Fachanwalt für Arbeitsrecht aufzusuchen, wenn du die Abmahnung erhalten hast und diese nicht koscher aussieht. Schau mal hier: www.kitzmann.com

Da findest du auch vorab einige Infos, die dir weiterhelfen könnten.

| Antwort auf Teger, Rudi
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