Mappe fürs Vorstellungsgespräch
Hallo!
Ich habe ein paar Fragen zur Gestaltung einer Grafik-Mappe, die ich beim Vorstellungsgespräch präsentiere:
- gibt es grundsätzliche Regeln, an die man sich halten sollte?
- spielt die Größe eine wichtige Rolle? A4 zu klein?
- Arbeiten in Sichthüllen packen oder lieber auf Karton, Pappe aufziehen?
- gibt es einen ungefähren Richtwert, wie viele Arbeiten da rein sollen?
- ist es OK, Mappen aus dem Handel zu benutzen oder sollte man sie selbst gestalten?
Ich weiß, dass es dafür kein Patentrezept gibt, aber trotzdem hätte ich gerne ein paar Meinungen dazu. Möglicherweise gibt es Dinge, die man unbedingt vermeiden sollte. Habe noch nie eine Mappe angesehen, ist also Neuland für mich!
Vielleicht ist ja jemand dabei, der schon Erfahrungen in dem Bereich gemacht hat, die er mir mitteilen könnte. Freue mich über Statements dazu!
Schöne Grüße
Ella
Hallo Ella, ich hab mich selbst noch nie mit Mappe beworben, aber ich denk, es richtet sich ganz danach, wofür genau du dich bewirbst. Das heißt, wenn du schon Arbeiten in der Richtung gemacht hast, für die du dich bewirbst, kommen natürlich vor allem die rein. Etwas ganz anderes als Kontrast dazu ist manchmal auch gut. Je nachdem, was es ist, kommt mir A4 etwas schmächtig vor. Versuch also vielleicht noch ein paar größere Arbeiten dazu zu legen, damit du zeigen kannst, dass du auch mit großen Formaten umgehn kannst. Achte dabei unbedingt auf die Papierqualität (normales Kopierpapier ist eher zu dünn – 140g oder so wär besser...)! Persönlich würde ich dir raten, deine Arbeiten schön auf Karton aufzuziehen, weil sie damit mehr Stabilität erhalten und auf dem richtigen Karton (weiß, schwarz, grau) die Farben einfach besser wirken. Dabei gilt natürlich die Regel: unten mehr Platz als oben. Ich denke dass du bedenkenlos eine Mappe aus dem Handel nehmen kannst, wieviele Arbeiten du präsentierst hängt ganz von dir ab – das rechte Maß macht’s 😉
Hi Ella,
möchte dir gerne ein paar Tipps geben, wenn ich kann, denn es ist natürlich immer schwer, zu sagen, was „richtig“ oder „falsch“ sein könnte und kommt auch auf den jeweiligen Prüfer an...
Habe selbst Grafik-Design studiert, die Mappe ist nun dementsprechend ein paar Jahre her, aber vielleicht nutzen dir meine Erfahrungen dennoch was.
Am wichtigsten ist dein eigener Stil, deine persönliche Note und dass du zeigst, dass dir die Gestaltung wirklich am Herzen liegt. Daher würde ich dir raten, Arbeiten zu präsentieren, die du persönlich als gelungen betrachtest, die dir Spaß gemacht haben und von denen du denkst, dass sie deine Stärken am besten zur Geltung bringen.
Zeige Arbeiten bei denen du dich sicher fühlst. Spare andere Gebiete, auf denen du dich nicht sicher fühlst, besser erstmal aus. Verbiege dich nicht für die Mappe! Das wird man den Arbeiten anmerken. An den Hochschulen wird ja kein Einheitsbrei unterrichtet, es sollen ja individuelle Grafiker auf den Weg gebracht werden!
Von meiner eigenen Mappe kann ich sagen, dass ich überwiegend kleinformatige Bilder und Skizzen (A4) gezeigt habe, ein paar große. Wie gesagt, auch unfertiges kannst du abgeben, es müssen keine fertigen „Kunstwerke“ sein.
Zu den Passepartouts möchte ich einen Hinweis eines Profs meiner FH wiedergeben, den ich sehr gut fand. Er meinte, man solle besser auf Pappen etc. verzichten, da man damit den Bildern teilweise einen Anspruch zugesteht, den sie noch nicht erfüllen. Man erhebt sie damit auf eine Ebene, der sie noch nicht gerecht werden und oftmals wählt man auch die falsche Pappe aus, die dem Bild womöglich sogar noch den Reiz nimmt.
Bilder, die „sauber“ präsentiert werden, also nicht verknickt oder beschmiert (wenn nicht mit Absicht) dürfen also völlig ausreichen.
Du wirst nicht durchfallen, weil du keine Pappe druntergeklebt hast, wenn die Bilder gut genug sind!
Bei mir waren es damals so um die 20 Bilder, glaub ich. Wie gesagt, z.T. auch Studien und Skizzen.
Was die Mappe angeht, ich hatte eine relativ schäbige braune Pappmappe, in der vorher Papier geliefert wurde... die sah wirklich nicht doll aus, aber es war die einzige, in die die paar großformatigen Bilder passten 😉
und es war dennoch ekin Problem.
Also kurz zusammenfassend würde ich sagen, dass der äußere Schein nicht das wichtigste ist und sicher nicht über „ja“ oder „nein“ entscheiden wird. Man sollte sich darüber nicht zu sehr den Kopf zerbrechen.
Du musst authentisch sein und dich nicht verbiegen. Zeige das, was dir persönlich wichtig ist, was du gern machst und gern zeigen möchtest. Ich denke, das ist der Trick!
Viel Glück dabei!
Hallo Dresa,
vielen Dank für deine Ratschläge! Habe mir jetzt eine Präsentationsmappe in A3 zugelegt, die ich nach und nach mit Arbeiten füllen kann. Beim ersten Vorstellungsgespräch kam sie ganz gut an. Habe allerdings noch nicht so viel zu präsentieren, aber das kommt dann mit der Zeit.;o)
Viele Grüße,
Ella
Hallo Diana!
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Wie es scheint, haben wir uns leider etwas mißverstanden – vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich hatte mich als Grafikerin in einer Agentur beworben und sollte dort zum Vorstellungstermin eine Mappe mit Arbeiten mitbringen. Da es mein ersten Bewerbungsgespräch gewesen ist, war ich etwas unsicher, wie ich meine Arbeiten präsentieren sollte. Aber es hat dann doch soweit ganz gut geklappt, und ich habe eine positive Resonanz erhalten. Warte allerdings noch auf die endgültige Antwort der Agentur...;o)
Viele Grüße,
Ella
Aaaach-soooo, da war ich einfach gleich auf der falschen Fährte, aber macht ja nix! 😀
Dazu kann ich Dir auch nicht wirklich viele Tipps geben.
Hab mich nach dem Studium selbstständig gemacht und daher kein Bewerbungsgespräch zur Festanstellung gehabt. Zu den Agenturen/Auftraggebern bin ich bisher mit meiner A4- oder A3-Mappe und einigen fertigen Produkten im Gepäck spaziert – je nach Projekt. Zum Teil auch mit Pdf-Portfolio auf CD.
Auf jeden Fall viel Glück für die Bewerbung!
also ich wollte auch erst ne mappe machen. da ich grad mit InDesign angefangen hatte, hatte ich die idee mal ein komplettes gesellschaftmagazin zu machen. das ist aber schnell in der versenkung verschwunden, da es eine schweinearbeit macht 😄
z. zt. habe ich ein portfolio auf meiner homepage. ist zwar noch nicht sehr groß, doch da kann ich alles unterbringen und ein „arbeitgeber“ kann sich das jederzeit anschauen.
ob das konzept erfolg hat, kann ich noch nicht sagen, aber bisher habe ich bei den absagen immer positive bewertungen bekommen;D
benker
hallo,
bin ebenfalls Grafiker und auf Jobsuche.
Eine A3 Mappe ist wunderbar, da Du dort große und auch kleinere Arbeiten unterbringen kannst. Ein ehemaliger Dozent und Creativ Director gab mir noch folgende Ratschläge:
Sieh zu, dass du einen Spannungsbogen in der Mappe hast (visuell interessante Arbeiten, Inhalt, Abwechslung)
Lass den Arbeiten „Luft“, d.h. ruhig eine Seite mal schwarz lassen, meist benutzt man die rechte Seite zur Präsentation, da diese dem Betrachter näher ist
Du kannst Arbeiten auf A3 verkleinern (z.B. Poster und Plakate, das ist ok), aber sag das dann auch dazu
um die 10 – 15 Stück sind ausreichend, 20 sind zu viel! Auswahl treffen!
Viel Glück
Hallo!
Vielen Dank für Eure Ratschläge! Ich habe mir jetzt eine A3 Mappe mit Sichtfolien zugelegt, in der ich meine Arbeiten bei einigen Vorstellungsgesprächen präsentiert habe. Die Resonaz war allgemein positiv. Es ist nur leider immer daran gescheitert, dass ich keine Berufserfahrung besitze. Aber zumindest habe ich dadurch schon einmal einen Praktikumsplatz bekommen!
Viele Grüße
Ella