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5 Beiträge:

#1

Tag und ein schönes neues Jahr!
Habe eine Frage, weil ich zur Zeit zwei Probleme habe, welche vor Gericht ausgefochten wurden bzw. werden und noch einige allgemeine Fragen.

  • 1. Zwei Gewerbetreibende Ex-Kumpels (Glasbläser und Schmied) wollten mal von mir Flyer, Logos und Kunst für deren Vernissage haben. Es ist gerade vor Gericht, weil die mir 50 Quadratmeter Bilder (ein großes Bild von 6m mal 6m sowie zwei „kleinere“ von je 3.50m 2m sowie 5m 2m verschimmeln ließen), vier Stück (DinA3) klauen ließen und für Logos&Flyer (mehr als 400stck) 60 Euro löhnten. Jetzt wollen die mich vor Gericht mit 800 Euro abspeisen. Ist das gerecht? Wie seht Ihr das. Macht Euch ein Bild unter www.tezen.net von mir. Die haben sogar noch vor Gericht gesagt, meine Sachen seien sehr gut.
  • 2. Eine Firma mittlerer Größe, wo ich mich mal aufgrund einer Stellenanzeige bei dasauge.de beworben hatte, fand meine Arbeiten sehr gut (wortwörtlich hat deren Fisch (=Kunde) angebissen) und sonst war ich als Mensch sehr flexibel etc.; ich sollte Displays (Verkaufsständer) für Knorr Dressings sowie Avene (Apothekenprodukt=„Heil“-Wasser in Dosen für bis zu 60 Euro/Liter) per Hand anfertigen. Der Arbeitgeber will mir praktisch einen Stundenlohn von 5.50 Euro Brutto zahlen. Ist das normal? Ich habe mehr als 15 (Rein-) Zeichnungen angefertigt und fordere 350 oder mehr Euro statt 190 für mehr als 35 Arbeitsstunden. Der Arbeitgeber will mir außerdem Telefongespräche, vor-Ort-Briefings etc. nicht als Arbeitszeit anrechnen, obwohl es ein Arbeitsverhältnis auf Angestelltenbasis war.

3. Wer kennt einen guten Anwalt im Bereich Kunst/Design?…meiner läßt zu wünschen übrig..
4. Ist es normal, daß man als Illustrator/Künstler wie unter Existenzminimum z.B. via Praktika praktisch real versklavt wird. Aufgrund eines Rückenproblems ist es für mich unmöglich, ungelernte Tätigkeiten anzunehmen, weil die Arbeitgeber mich aufgrund der Deutschen „Arbeitnehmerschutzgesetze“ aussondern. Im Ausland war es für mich kein Problem, eine existenzsichernde (Hilfs-) Arbeit zu finden.
5. Wer hat so ein ähnliches Leben wie ich oder kennt solche Situationen? Ist es normal, daß man nur als Manager etc. Wert hat und als Kreativer ein „Opfer der Gesellschaft“ ist?…habe meine Ausbildung als Kommunikationsdesigner & Illustrator an der HamburgerTechnischenKunstschule mit sehr gut abgeschlossen und habe auch schon einiges getan.
Danke für Euere Antworten – ich antworte garantiert.
Schöne Grüße
TeZenTM – TobiasMeier

Claudia Konerding

Konerding, Claudia

#2

hallo!
es ist natürlich eine schweinerei, was diese ex-kumpels da gemacht haben. auch die art des ehemaligen auftraggebers ist unverschämt. leider kenne ich die hintergründe der geschichte ja nicht, aber hast du denn keinen vertrag mit denen gemacht?
ich bin fotografin. und ärgere mich auch zunehmend über zahlungsmoral und umgang mit gewissen „kollegen“. mein fazit: nie wieder!
schade ist nur, dass ich auf die aufträge eigentlich angewiesen bin…
ich glaube, dass man sich auch nicht immer nur als opfer sehen darf.
bei einigen dingen ist man einfach manchmal selbst schuld, wenn es in die hose geht. ohne verträge, kostenvoranschläge, angebote und schriftliche zusagen mache ich in zukunft nix mehr. bei privatkunden ist das was anderes, da muss man einfach vertrauen haben. und bei kumpels erst recht…
leider kenne ich keinen anwalt, der in der branche gut sein könnte.
ich wünsche dir auf jeden fall viel glück und weiterhin erfolg!
und lass dich nicht unterkriegen – das ganze ist bestimmt keine kritik an deiner leistung. vielleicht bist du nur ein wenig zu idealistisch 😉
gruss, rumpel

#3

Hallo Frau Rumpel!
Wegen meinen ex-kumpels: Genauso wie jeder andere hat man eigentlich Vertrauen zu den „Kumpels“. Leider bricht dieses, wenn es zu spät ist und nicht vorher. Da ich für den Glasbläser (plus Frau & Kinder) schon seit Jahren kannte, dachte ich, ich könnte den Vertrauen; einige seiner Freunde sind auch meine Freunde. Kann ich es ahnen, daß der mir klitschnasse verschimmelte Bilder zurückbringt?…und vier fehlen?
„Kollegen“ die einen erst nett „Dutzen“ und dann… stimmt, passiert überall immer öfter und da wird es leider schwer zu sagen: „Nie wieder!“, was ja leider nicht geht, wenn man nicht komplett aufgibt.
Bei diesem Avene/Knorr-Display-Arbeitgeber haben wir vorher einen Stundenlohn von mehr als 10 Euro abgemacht. Nur will der Arbeitgeber Briefings, Telefonate und Vorarbeiten nicht zur Arbeitszeit zählen! Mittlerweile hat der meine Arbeiten OHNE Vertrag kommerziell (mit positivem Ergebnis) verwertet. Es kam noch zu keinem schriftlichen Arbeitsvertrag, weil wir uns mehr als drei Wochen um „gewisse Paragraphen gestritten“ haben. In einen dieser Paragraphen wollte er festsetzen, daß er nur die Arbeitsstunden entlöhnt, die er anerkennt. D.h. Zeichnungen, welche er dann doch nicht benötigt, solle ich praktisch kostenlos anfertigen…
Danke für die Wünsche und Deinem (ich darf „Dich“ hier doch dutzen, oder?) Kommentar!
Ein erfolgreiches & unstressiges Jahr 2006 wünscht…
TobiasMeier TeZenTM

| Antwort auf Konerding, Claudia
Claudia Konerding

Konerding, Claudia

#4

hallo tobias!
klar kannst du mich duzen. claudia übrigens.
gestern abend hatte ich mit einem freund (der nicht aus unserer branche kommt) die diskussion, wie man was am besten abrechnet, was „service“ ist und wie man mit gewissen „kollegen“ am besten umgeht.
ist echt schwierig. ich werde in zukunft einfach meine preise anders kalkulieren, so dass ich die einzelnen posten wie briefings, besprechungen, bildbearbeitung usw. gar nicht mehr gesondert aufführe.
bei der bildbearbeitung ist das auch schwierig. mittlerweile wird von fotografen ja schon fast erwartet, dass er arbeiten kann wie ein grafiker. bescheuert.
mit deinem kumpel hast du wohl einfach tierisch pech gehabt.
das ist echt nicht die feine art. tja, auch mit dem vertrauen ist das so eine sache…
nochmal zu dem anderen thema: ich denke, dass gewisse dinge wie telefonate, mailings usw. service sind. das sollte man nicht berechnen.

ich wünsche dir ganz viel glück und durchhaltevermögen!

gruss, claudia

#5

Hallo Claudia!
Wenn man freiberuflich/selbständig tätig ist, dann sollte man Kosten wie Briefings,Besprechungen&Fahrtkosten in das Arbeitsentgelt ohne Sonderaufführung integrieren. Anders ist das m.E. bei Angestelltenverträgen (wie in meinem Fall), wo man angesichts des relativ niedrigeren Stundenlohns (10 Euro Brutto bei selbstbezahlten Arbeitsmaterialien etc.) auf volle Vergütung der Arbeitsstunden angewiesen ist. In meinem Fall will der Arbeitgeber zwar die Endillustrationen haben, aber den Weg dahin (ich sollte immer erst kleine Scribbles machen) will er mir nicht entlohnen… das ist alles andere als „normal“.
Als Fotograf muß man also die Arbeit der Grafiker übernehmen und als Grafiker muß man im Webbereich auch gleich noch PHP, MySQL und andere Tätigkeiten der studierten Informatiker übernehmen 😀 – das ist heftig, weil man ja praktisch Arbeitserfahrung in zwei relativ unterschiedlichen Branchen braucht. Kreativität und Computerkenntnisse sind zwei völlig unterschiedliche Welten und ich kann mir nur sehr schwer jemanden vorstellen, der in beiden Fächern überzeugt. Harte Zeiten.
Ja, mit meinen Kumpel hatte ich tierisch Pech – aus Fehlern muß man irgendwie lernen. Hätten die als „Feuerarbeiter“ (Glasbläser&Schmied) wenigstens eine Haftpflichtversicherung gehabt, gäbe es trotzdem noch ein groooßes persönliches „Vertrauens“ -problem, welches ziemlich schwierig zu entschuldigen ist.
Viel Glück und Erfolg
TeZenTM – TobiasMeier

| Antwort auf Konerding, Claudia
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