Sedcardfotos Honorar
Hallo liebe Kollegen,
nachdem Ihr mir in verschiedenen Fragen schon so schön geholfen habt,
komme ich nun mit einer weiteren Frage!
Ich möchte den Bereich der Sedcardfotografie, der bisher eher auf Gefallen- oder Tauschbasis nebenher lief, nun professionalisieren und stehe mit meiner Preisgestaltung etwas unklar da.
Ich möchte die branchenüblichen Preise nicht kaputt machen und auch nicht zum Dumpingpreis arbeiten, aber auch die meist eher unbetuchten Schauspieler nicht übers Ohr hauen und natürlich meine Arbeit gerecht honoriert wissen.
Mir ist klar, dass ich keine Honorare wie sie in der Werbefotografie üblich sind nehmen kann, aber dennoch ist der Zeit-, Kosten und Kreativaufwand auch nicht zu unterschätzen.
Also, habt Ihr so Preisgrenzen nach unten und oben, an denen ich mich orientieren kann?
Und was bietet ihr dann im Paket an?
Vielen Dank sagt schon mal,
Lucie Eisenmann!
Hi Lucie,
Sedcard ist natürlich ein breites Spektrum. Grundsätzlich kalkuliere ich mit fest stehenden Parametern wie Stundensatz, Fixkosten etc.. Dann folgt eine Aufwandschätzung, die auch meistens hinhaut.
Eine Grenze nach oben gibt es eigentlich nicht. Eher eine nach unten. Und da lehne ich alles ab, was unterhalb der Deckungsbeiträge liegt. Bei Sedcards setze ich diese bei mind. 225,00 Euro an. Dazu gibt es eine Bild-CD als auch 3 Abzüge in 13*18cm.
Die Anforderungen an das Bild/Foto sind ja schon ziemlich hoch. Leider hat sich ein Kost-ja-nix denken eingeschlichen was den Bereich Fotografie betrifft. Dementsprechend sehen mittlerweile auch die meisten Fotos aus.
Im Bereich der Kalkulation arbeite ich mit Excel-Kalkulationsblättern, geht natürlich auch mit anderen Programmen wie OpenOffice usw.. Wenn man sowas nicht selbst erstellen möchte, gibt es für den Anfang brauchbare Vorlagen bei Microsoft und Freewareservern.
Und ein offenes Wort: jemand der nicht bereit ist eine Leistung zu honorieren, ist es auch nicht wert als Kunde aufgenommen zu werden. Du schießt Dir selbst ins Knie, knickst Du hier auch nur einmal ein 😀.
Aus NRW liebe Grüße
Dieter
Hallo zusammen,
mich interessiert das Thema auch und ich habe ebenfalls beobachtet, dass sich in diesem Bereich die „Geiz ist geil“-Mentalität ganz besonders breit macht – die hohen Anschaffungskosten der Fotografen sowie die Postproduction wird dabei gar nicht berücksichtigt... wer weiss, vielleicht sind wir bis zum gewissen Grade selber am der Entwicklung schuld und dies wird nun ausgeschlachtet.
Was mich interessieren würde – bietet Ihr verschiedene „Pakete“ an? Mit Visagistin oder ohne..., verschiedene Outfits, unterschiedliche Anzahl der Bilder, die die Kunden mitbekommen... denn danach variieren ja auch die Preise...
LG,
m.
Hi Mona,
wer eine SC anfertigen lassen will, möchte mit diesen Fotos Geld verdienen. Daher braucht ein Model jemanden, der Erfahrung mit Licht und Schatten hat. Nur, wenn Du in den einschlägigen Internetforen nachschaust, meinen einige, Du müsstest das Model bezahlen, weil Du sie ja schließlich fotografieren darfst.
Wenn ein Model nicht in der Lage ist sich entsprechend zu schminken und zu stylen, sollte es überlegen, ob nicht der Job an der Tankstelle besser passt. Wobei prof. Modelagenturen auf nicht überstylte Fotos zurückgreifen müssen. Daher grundsätzlich ohne Visa, es sei denn das Model besteht darauf. Dann gebe ich eine Telefonnummer an, und Model und Visa sollen sich direkt einigen.
Ich muss jedoch auch erwähnen, das wir alles an Mitstreitern ausgelagert haben, was ausserhalb der Fotografie liegt. Einzelne Themenbereiche wie z. B. Foodfotografie, gebe ich weiter an einen Mitstreiter. So ist es z. B. vorgekommen, das bei SC-Aufnahmen drei Fotografen beteiligt waren, bei den letzten Food-Aufnahmen waren es vier.
Natürlich ist die Branche an der Entwicklung selbst schuld. Es fehlt an Stil, Niveau und Wertigkeit der eigenen Arbeit. Und wenn vor digital stilisierten Bildchen laut applaudiert wird, während eine schlichte Portraitaufnahme noch nicht einmal erwähnt wird, dann heisst es: der Letzte machts Licht aus. War schön zu sehen im letzten Jahr im Rahmen des Equal-Wettbewerbes.
Anschaffungskosten sind für mich nicht relevant, da wir diese nur bedingt haben. Ich stehe zur analogen Fotografie, da sie nach wie vor die qualitativ höchste Form der bildlichen Darstellung ist. Aber das ist ein Thema, das füllt hier ganze Ordner und Bücher 😀.
Aus dem Bergischen grüsst
Dieter
vicvoodoo
Hi Mona,
wer eine SC anfertigen lassen will, möchte mit diesen Fotos Geld
verdienen. Daher braucht ein Model jemanden, der Erfahrung mit
Licht und Schatten hat. Nur, wenn Du in den einschlägigen Internetforen
nachschaust, meinen einige, Du müsstest das Model bezahlen, weil
Du sie ja schließlich fotografieren darfst.Wenn ein Model nicht in der Lage ist sich entsprechend zu schminken
und zu stylen, sollte es überlegen, ob nicht der Job an der Tankstelle
besser passt. Wobei prof. Modelagenturen auf nicht überstylte
Fotos zurückgreifen müssen. Daher grundsätzlich ohne Visa, es
sei denn das Model besteht darauf. Dann gebe ich eine Telefonnummer
an, und Model und Visa sollen sich direkt einigen.Ich muss jedoch auch erwähnen, das wir alles an Mitstreitern
ausgelagert haben, was ausserhalb der Fotografie liegt. Einzelne
Themenbereiche wie z. B. Foodfotografie, gebe ich weiter an einen
Mitstreiter. So ist es z. B. vorgekommen, das bei SC-Aufnahmen
drei Fotografen beteiligt waren, bei den letzten Food-Aufnahmen
waren es vier.Natürlich ist die Branche an der Entwicklung selbst schuld. Es
fehlt an Stil, Niveau und Wertigkeit der eigenen Arbeit. Und
wenn vor digital stilisierten Bildchen laut applaudiert wird,
während eine schlichte Portraitaufnahme noch nicht einmal erwähnt
wird, dann heisst es: der Letzte machts Licht aus. War schön
zu sehen im letzten Jahr im Rahmen des Equal-Wettbewerbes.Anschaffungskosten sind für mich nicht relevant, da wir diese
nur bedingt haben. Ich stehe zur analogen Fotografie, da sie
nach wie vor die qualitativ höchste Form der bildlichen Darstellung
ist. Aber das ist ein Thema, das füllt hier ganze Ordner und
Bücher 😀.Aus dem Bergischen grüsst
Dieter
an deinem text stört mich etwas diese überhöhung der analogen fotografie.
wenn ich nur an den gestank des entwicklers denke, den ich jahrelang in räumen
ertragen musste, wo man kein fenster öffnen durfte, und an die ganze umwelt-
belastung dachte, die diese chemikalien verursacht haben, dies alles ist doch
erfreulicherweise mit der digitalisierung verschwunden und das vermisse ich keinen moment.
ich finde es wunderbar, mit einem chip zu arbeiten, den ich sofort einlesen und
bearbeiten kann, und auch photoshop ist aus meiner fotografischen arbeit nicht
mehr wegzudenken. natürlich nervt die flut der bilder, und das es schon immer mehr quantität als qualität gibt. von daher sind wir fotografen gehalten, noch
kritischer hinzuschauen und noch genauer zu selektieren.
in diesem sinne