Vor einem Jahr brachte Nikon seine kompakten Systemkameras der Serie Nikon 1 auf den Markt. Trotz der großen Konkurrenz in diesem Segment verkauften sich die Modelle J1 und V1 weltweit sehr gut. Da verwundert es wenig, dass nur ein Jahr später mit der Nikon 1 V2 bereits die Nachfolgerin der V1 in den Startlöchern steht.
Neue Gehäuseform
Im Vergleich zur Vorgängerin wurde das Gehäuse deutlich verändert. Die Kamera verfügt nun über einen ausgeprägten Griffwulst, der sicher in der Hand liegen dürfte. Auch der Sucherkasten fällt sofort ins Auge, da er nun deutlich höher aus dem Gehäuse ragt. Dies hat einen praktischen Grund, der viele Fotografen freuen dürfte: die Nikon 1 V2 verfügt nun wie ihre kleine Schwester J2 über einen integrierten Blitz, der bei Bedarf nach oben ausklappt. Die Gehäusefront besteht aus einer Magnesiumlegierung und soll so auch hoher Beanspruchung standhalten. Mit einer besonderen Langlebigkeit wartet auch der Veschluss auf, von Nikon wird ihm eine Lebensdauer von mindestens 100.000 Auslösungen prognostiziert. Für die Stromversorgung kommt ein neuer Akku des Typs EN-EL21 zum Einsatz.
Die Bedienung der Kamera orientiert sich nun mehr an den Spiegelreflexkameras von Nikon. Auf der Oberseite lässt ein Moduswahlrad die direkte Einstellung von Voll-, Programm-, Zeit- oder Blendenautomatik sowie manueller Belichtung zu. Beim Vorgängermodell mussten diese erst mühsam im Menü geändert werden. Am guten Display (921.000 Pixel) und dem hochauflösenden Sucher (1,44 Millionen Pixel) mit Dioptrienkorrektur wurde indes nichts verändert.
Neue Technik
Im neuen Gehäuse sitzt auch neue Technik. Die Auflösung des CMOS-Sensors wurde auf 14,2 Millionen Pixel erhöht. Gleichzeitig steigt der höchstmöglich ISO-Wert von 3200 auf 6400, der niedrigste liegt nun bei ISO 160 (vormals ISO 100). Gegen Staub auf dem Sensor hilft eine automatische Reinigungsfunktion. Ein neuer Prozessor sorgt für besonders schnelle Datenverarbeitung, was sich in der Serienbildgeschwindigkeit widerspiegelt. Bei voller Auflösung und kontinuierlichem Autofokus können 15 Bilder pro Sekunde aufgenommen werden, bei feststehendem Fokus sogar 60 Bilder – wenn auch nur für 45 bzw. 40 Fotos in Folge, dann ist der Pufferspeicher voll.
Gefilmt wird mit einer Auflösung von 1920 × 1080, wahlweise mit 60i (60 Halbbilder pro Sekunde) oder 30p (30 Vollbilder). Der tolle Zeitlupenmodus der V1 wurde beibehalten, sodass Aufnahmen mit 400 Bildern pro Sekunde in einer Auflösung von 640 × 240 oder mit 1.200 Bildern in einer Auflösung von 320 × 120 gemacht werden können. Diese Sequenzen werden zwar nach fünf Sekunden beendet, doch bereits bei 400 Bildern pro Sekunde ergibt sich so ein Video von über einer Minute (wenn man es mit 30 Bildern pro Sekunde abspielt).
Ab November
Die Nikon 1 V2 soll in den Farben Weiß (mit glatter, glänzender Oberfläche) und Schwarz (mit matter, rauer Oberfläche) bereits Ende November 2012 erhältlich sein. Im Set mit dem Standardzoom 1 Nikkor VR 10—30 soll die Kamera 899 Euro kosten. Das Set mit den zwei Objektiven 1 Nikkor VR 10—30 sowie 1 Nikkor VR 30—110 schlägt mit 1.079 Euro zu Buche. Dank der Neuankündigung sind die Preise der Vorgängerin Nikon 1 V1 deutlich gesunken, sie ist mit Objektiv bereits für unter 399 Euro zu bekommen.