Ein Bild des Fotografen Anthony Suau aus einem wegen der Finanzkrise geräumten Haus in Ohio/USA ist zum „Pressefoto des Jahres“ 2008 gewählt worden. Das Schwarzweiß-Bild zeigt den Polizisten Robert Kole, der nach einer Zwangsräumung mit gezogener Waffe sicherstellen muss, dass die Bewohner ihr Haus verlassen haben.
Doppeldeutigkeit
„Die Stärke des Bilds liegt in seinen Gegensätzen – es ist doppeldeutig“, begründet die Juryvorsitzende Mary-Anne Golon die Entscheidung. „Es sieht aus wie ein klassisches Bild aus einem Krisengebiet, aber es geht einfach nur um die Räumung eines Hauses nach einer Zwangsversteigerung. Jetzt kommt Krieg in seiner klassischen Form in die Häuser der Leute, weil diese ihre Hypotheken nicht bezahlen können“.
Die 13 Mitglieder zählende Jury vergab neben dem Titel „World Press Photo of the Year“ Preise in zehn Kategorien an 64 Fotografen aus 27 verschiedenen Ländern. dasauge zeigt eine Auswahl in einer Bilderschau. Anthony Suau soll seinen Preis im Rahmen einer Preisverleihung am 3. Mai in Amsterdam erhalten. Er ist mit 10.000 Euro in bar dotiert.
Wanderausstellung
Die von der Stiftung „World Press Photo“ prämierten Bilder sollen in einer Wanderausstellung rund um die Welt gezeigt werden. Sie startet am 4. Mai in Amsterdam und umfasst über 100 Stationen.