Disney zieht sich von Trickfilmen zurück

Disney-Figuren
Disney-Figuren

Obwohl Disneys Erfolg auf Figuren wie Micky Maus fußt, zieht sich der Konzern aus dem Trickfilm-Bereich stark zurück. Produktionen mit echten Schauspielern verdrängen das Geschäft mit animierten Filmen zusehends.

Animationsfilme aus den Walt-Disney-Studios werden in Zukunft zu Raritäten. Wenngleich Disneys Erfolg auf Zeichentrickfiguren wie Micky Maus und Co. fußt, zieht sich der Konzern aus dem Bereich stark zurück. Produktionen mit echten Schauspielern verdrängen das Geschäft mit animierten Filmen zusehends, wie der Branchendienst Film-Dienst berichtet. Darüber hinaus nimmt der Online-Bereich mittlerweile eine gewichtigere Rolle im Geschäftskonzept des Disney-Konzerns ein. „Animierte Filme waren viele Jahre lang die Hauptstütze des Jugendprogramms. Eine der wichtigsten Veränderungen in unserer Branche sind mehr Live-Action-Programme“, wird Disney-Channels-Manager Rich Ross von der Financial Times Deutschland zitiert. Mit „Live Action“ sind hier Filme mit „echten Menschen“ gemeint.

Vorliebe für Teenie-Stars

Nach dem Flop des Films „Treasure Planet“ aus dem Jahr 2002, mit dem Disney Verluste in Höhe von 98 Mio. US-Dollar hinnehmen musste, geriet das Geschäft mit Animationsfilmen deutlich ins Stocken. Der Konzern richtet sich neu aus und setzt in Fernseh- und Filmproduktionen mit Vorliebe auf Teenie-Stars. Musikbetonte Fernsehfilme wie „Hannah Montana“ oder „High School Musical“ lassen die Kassen bei Disney lauter klingeln. Alleine die beiden Jugendfilme Hannah Montana und der zweite von fünf geplanten High-School-Musical-Teilen spielten über eine Milliarde Dollar ein. Zwar werden Animationsfilme nicht zur Gänze aus dem Disney-Produktionsplan entfernt, nehmen mittlerweile aber eine untergeordnete Stellung ein und werden bedeutend seltener.

Auch wieder 2D

„Dem Kinopublikum fällt die geringere Aktivität kaum auf, weil sich auch alle Pixar-Filme mit dem Emblem der Walt Disney Company schmücken“, schreibt der Film-Dienst. 2006 hatte der Disney-Konzern Steve Jobs‘ Animations-Marktführer für eine Summe von 7,4 Milliarden Dollar übernommen. Eine Vielzahl der Pixar-Streifen bedient jedoch auch das Zielpublikum Erwachsene. Überraschenderweise hat Disney die Entscheidung, künftig ausschließlich computeranimierte Filme herzustellen, wieder rückgängig gemacht. So steht mit der Produktion „Die Prinzessin und der Frosch“ eine Rückkehr zur traditionellen 2D-Animation bevor. Diese sei jedoch nicht vor Weihnachten 2009 zu erwarten. Bis dahin wartet Disney mit „Bolt“ nur mit einem einzigen computeranimierten Film auf.

Archiv | pte

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