Martin Langer wurde 1966 in Beuthen geboren. Seit 1978 lebt er in der Nähe von Dortmund. Mit Beuthen verbindet der Fotograf Erinnerungen aus der Kindheit, die er in den Stadtvierteln Rozbark, Bobrek und Kleinfeld verbrachte. Regelmäßig und gerne kehrt er in seine Geburtsstadt zurück und hält seine Eindrücke mit dem Medium der Fotograf fest. Sie ist für ihn dokumentarisches und zugleich künstlerisches Ausdrucksmittel. Nachdem er Mitte der 1990er Jahre zunächst mit abstrakter Malerei begann, erhielt Martin Langer 2001durch den russischen Maler Peter Zadanowski neue Impulse für die realistische Darstellung und Bildkomposition. Diese übertrug er auf die Fotografie, mit der er sich heute hauptsächlich befasst. Schwerpunktthemen sind seine Heimat Oberschlesien mit der Geburtsstadt Beuthen und das Ruhrgebiet. Mit seinen Fotos über Bobrek hat er bereits drei Ausstellungen gestaltet, die zwischen 2008 und 2010 in Beuthen am Ring präsentiert wurden. Im Oberschlesischen Landesmuseum zeigt er nun eine Zusammenfassung aller drei Bobrek-Ausstellungen zusammen mit historischen und aktuellen Aufnahmen. Seine Fotografien entstanden zwischen 2000 und 2010. Sie zeigen Industrielandschaften, Plätze, Straßen, Hinterhöfe, Siedlungen, Kirchen und andere Gebäude, aber auch die Menschen, die dort leben. Sie dokumentieren den Wandel in der Stadt in bisweilen ungewöhnlichen Blickwinkeln. So bestimmen asymmetrische Perspektiven und ein kontrastreiches Licht- und Schattenspiel den Aufbau seiner Schwarz-Weiß-Aufnahmen. Das führt zu spannungsreichen Kompositionen. Die Fotos werden durch lyrische Texte in polnischer und deutscher Sprache ergänzt. Martin Langer liebt sein altes Beuten aus der Kindheit, doch er wünscht sich auch, dass die historischen Plätze und Gebäude erhalten bleiben und nicht verfallen oder rigorosen Modernisierungsprozessen zum Opfer fallen.
„Bobrek – aus dem Ruß eine Blume” die neue Ausstellung mit seinen Fotografien und historischen Aufnahmen aus Bobrek vermittelt einmal mehr vielfältige Impressionen aus dieser Zielregion, die mit ihren Brüchen, Gegensätzen, ihrer wechselvollen Geschichte und ihren Menschen ein großes Potential für das vereinte Europa besitzt.
